Selbst das Sitzfleisch hat Nerven

23. November 2013

Mit geriebenem Kren Schmerzen verringern

Auch ein schöner Rücken kann entzücken! – Sprichwörter sind oft gar nicht so schlecht, um möglicherweise Situationen zu entschärfen, die wider das gute Benehmen stehen. Unser Körper ist an und für sich rundherum wertvoll und achtenswert. Natürlich geht es dabei nicht nur um etwaige äußere Werte. Die Gesundheit steckt wohlweislich meist unter der Haut. Denn im Inneren liegen oft die Ursachen, dass wir uns gar nicht mehr wohl fühlen. Gerade in der Zone vom Rücken abwärts über das Gesäß bis hin zur Kniekehle kann sich da eine großer Nerv ziemlich schmerzvoll zu Wort melden: alle wissen wohl, dass ich den Ischias-Nerv meine. Wie sehr wird doch die Bewegungsfähigkeit eingeschränkt, wenn sich davon Betroffene gleichsam wie gelähmt fühlen. Aber das kann nur jemand exakt beschreiben, der dieses Leiden schon einmal durchmachen musste. Jetzt im enden wollenden Herbst haben viele von uns schon viel Brauchbares an Gemüse, Kräutern und Wurzeln daheim eingelagert. Als ganz wertvoll kann es sich erweisen, wenn der Kren (auch Meerrettich genannt) unter den von mir angesprochenen Gartenschätzen zu finden ist. In erster Linie denken wir beim Stichwort Kren logischerweise an ein heißes Würstel mit Senf, wo dann eben die frisch geriebenen Meerrettichspäne mehr als nur ein Tüpfelchen auf dem i bedeuten. Oder es läuft einem das Wasser im Mund zusammen, weil sich unwillkürlich im Kopf die Vorstellungen von Tafelspitz und Semmelkren aufdrängen und dadurch den Appetit anregen. So sehr die tränenrührende Wurzel der Kulinarik dienen mag, so viel dient sie in mindestens gleichem Maße der Gesundheit. Ja, es gibt ebenfalls die Möglichkeit, den Kren nicht nur aufs Frankfurter Würstel zu geben, sondern auch auf die Haut, um Schmerzen einzubremsen.

Auflage bei schmerzendem Ischias:

Die betroffene Stelle wird auf der Haut zuerst mit Schweinefett eingerieben. Dann macht man zerriebenen Kren mit etwas Öl streichfähig und gibt ihn auf ein Stück Leinen darauf, um alles zusammen etwa 1/2 bis 1 Stunde lang aufzulegen. Diese Anwendung entwickelt eine starke Wärme und hilft so mit, um entstandene Schmerzen erträglich zu machen. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya