Tropisches Flair

20. Oktober 2013

Die Ananas tut dem Magen gut

Es war gegen Ende des 17. Jahrhunderts, da wurde dem König Charles II. von England eine Sensation präsentiert: Eine kaum bekannte Pflanze trug das erste Mal außerhalb ihrer karibischen Heimat erfolgreich Frucht. Es war aber schon Christoph Columbus, der sie auf einer seiner Entdeckungsreisen im Jahre 1493 kennengelernt hatte. Die indigene Bevölkerung brachte sie ihm auf Guadeloupe als Gastgeschenk entgegen: die Ananas (Ananas comosus). Dieses interessante und äußerst schmackhafte Obst reift auf einem Gewächs, das seinerseits zur Pflanzenfamilie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae) zählt. Verwandte Arten sind beliebte Zimmerpflanzen, die mit ihren großen Blütenköpfen unsere Augen beeindrucken. Heutzutage ist es kein Luxus mehr, wenn so manches Dessert oder eine süße Torte mit dem faserigen Fruchtfleisch der Ananas aufgewertet wird. Trotzdem ist es immer noch schön anzusehen, wenn ein Buffet mit ganzen Ananasfrüchten bestückt und verziert wird. Wir dürfen uns durchaus der gesundheitlichen Aspekte des Verzehrs von Importobst bewusst werden. Seit Jahrzehnten ist die kalte Jahreszeit die große Saison von Zitrusfrüchten, Bananen, Feigen und Datteln. Wenn man darauf achtet, dass all diese Naturprodukte unter menschenwürdigen Verhältnissen geerntet, verarbeitet und transportiert werden, soll man dieses außereuropäische Obst hin und wieder in den Speisezettel des Alltags integrieren. Immerhin hat eben die Ananas einige Vorzüge, die wir durchaus schätzen dürfen. Sie ist saftig, basisch und bringt dem Darm die täglich nötigen und wertvollen Ballaststoffe ein, die unsere Verdauung in Schwung halten. Gerade dann, wenn das Arbeitsjahr in vollem Gange ist, kann sich so manche Stresssituation auf den Magen schlagen und in der Folge die Verarbeitung der Nahrung beschleunigen oder verlangsamen. Beides wirkt sich auf unseren Organismus schwächend und verstimmend aus.

Die Ananas enthält viel Flüssigkeit:

Wer das tropische Obst der Ananas isst, schont damit die Magenschleimhaut. Dennoch wird dadurch die Sekretion an Magensaft und Magensäure angekurbelt, wodurch wiederum die aufgenommene Speise besser verdaut werden kann. Der Saft der Ananas kann auch getrunken werden. Er hat eine wassertreibende und entschlackende Wirkung. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya