Extrahieren und transportieren

1. September 2013

Lass den Weißdorn an das Herz!

Möchte man den heiligen Kirchenvater Augustinus in einer wie auch immer gearteten Darstellung erkennen, gibt dem Fragenden dafür das brennende Herz als Attribut die nötige Gewissheit, dass es sich hier um den einstigen Bischof von Hippo Regius handelt. Vergangene Woche noch wurde sein Fest gefeiert. Er hat mit seinem Herzen gesucht, gefühlt und geglaubt. Auch wir dürfen uns immer wieder von den Regungen unseres Herzens leiten lassen. Das physisch anatomische Herz spiegelt ja nur allzu oft den Zustand unserer jeweiligen Verfassung wider und bedarf daher unserer Aufmerksamkeit. Aus der Rinde des Weißdorns, von der gestern schon die Rede war, lässt sich eine Tinktur bereiten, die unsere Blutpumpe hervorragend unterstützen kann. Zur Herstellung des besagten Auszuges setzt man zu allererst ca. 100 g getrocknete und zerkleinerte Rindenteilchen in 1/8 Liter Wasser 3 Tage lang bei Zimmertemperatur an. Während dieser Zeit öfters durchrühren, damit die Flüssigkeit gut in die Droge eindringen kann. Die getränkten Rindenteile werden anschließend in ein weithaltiges Glasgefäß gegeben und mit 1/2 Liter gutem Obstbrand übergossen. Verschlossen 14 Tage im warmen Zimmer stehen lassen, danach abseihen und filtrieren. Der Rückstand wird mit etwas abgekochtem und ausgekühltem Wasser vermengt und nochmals ausgepresst. Die abschließend filtrierte Flüssigkeit dem zuerst abgeseihten Auszug beifügen. Nochmals 14 Tage stehen lassen, letztlich abfüllen, kühl und dunkel lagern. Nach 6 Monaten ist die Tinktur zum Gebrauch herangereift. Manche Produkte aus Heilpflanzen brauchen eben eine gewisse Zeit der Herstellung, die man nach Möglichkeit auch einhalten soll. Mit einer Weißdornrinden-Tinktur hat man damit aber ein wertvolles Mittel gewonnen, das vielfältig verwendet werden kann.

Tropfenweise einnehmen:

Von der oben beschriebenen Tinktur kann man bei Arteriosklerose oder bei Angina pectoris sowohl vorbeugend als auch begleitend jeweils 3-mal täglich 20 Tropfen mit etwas Honig oder Sauermilch vermischt einnehmen. Bei nervösen Störungen wie z. B. Schlaflosigkeit, Kreislaufstörungen und Angstzuständen können Sie ebenfalls versuchen, dieses Hausmittel als Helfer heranzuziehen. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya