Vom Würstel bis zum Semmelkren

2. August 2013

Gesund ist er auf jeden Fall

Vorausschauend denken kann niemals schaden. Obwohl jetzt die Getreideernte eingebracht und gelagert wird, ist es vielleicht gar nicht schlecht, in die nahe Zukunft zu blicken. Im Handumdrehen ist der Herbst da und es gilt dann für den Winter so manches Wertvolle aus den Schatzkammern der Natur und des Gartens zu holen und für die nächsten Monate möglichst frisch aufzubewahren. Sobald die Sonnenbahn wiederum merklich flacher wird, beginnt die große Zeit der Wurzeln. Denn alle Pflanzen, die sich seit dem Frühjahr im Wachsen, Blühen und Fruchten gewissermaßen verausgabt haben, sammeln jetzt erneut ihre Kräfte für den kommenden Winter. Sofern eine Wurzel vorhanden ist, wandern die nötigen Kräfte eben dorthin. Die Wurzel des Meerrettichs, die bei uns in Österreich landläufig eigentlich nur unter dem Namen Kren bekannt ist, zählt sicherlich zu den sehr kostbaren Gaben an unsere Gesundheit, die ganz unscheinbar im Erdboden verborgen liegen. Um im September die hellen und scharfen Wurzeln des Krens ausgraben zu können, ist es nun sinnvoll, anhand der langohrigen Blätter dieses Kreuzblütlers die Standorte in freier Natur auszumachen. Wächst er aber im eigenen Garten, weiß man ohnehin schon um den Reichtum im eigenen Boden. Denn innerlich wirkt sich der frisch verwendete Kren positiv auf sämtliche Drüsen aus, die sich entlang des ganzen Verdauungstraktes befinden. Gleichzeitig fördert diese scharfe Wurzel die Nierentätigkeit. So wird dadurch vermehrt die Harnsäure aus unserem Organismus ausgeschieden und es kommt dann in der Folge weniger zu Beschwerden, die wir unter die Begriffe Rheuma und Gicht subsumieren. So gut die weißen Fasern einer frisch geriebenen Krenwurzel auch am Würstelstand und auf dem eigenen Tisch im Zusammenhang mit Fleischspeisen kombiniert werden können: es gibt auch andere Möglichkeiten, um den Kren sinnvoll zu nutzen.

Den Honig nicht vergessen:

Geriebener Kren kann ebenso mit einem guten Honig abgemischt werden. So wird der beißende Geschmack, der vom enthaltenen Senföl herrührt, ein wenig gemildert. Gerade dann, wenn sich rheumatische Schmerzen einstellen, soll man 2 Teelöffel vom Kren-Honig-Gemisch pro Tag zu sich nehmen. ⓒ Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya