Die Arbeit unterbrechen

28. Juli 2013

Den Sonntag nach Möglichkeit freihalten

Der deutsche Journalist Peter Seewald interviewte einst Papst Benedikt XVI. und kam dabei in dem Buch „Gott und die Welt“ (München 2005) auch auf den Sonntag und seine ursprüngliche Bedeutung zu sprechen. Der Heilige Vater antwortete darauf folgendermaßen: „Der Sabbat ist im Schöpfungsbericht als eine Zeit eingeführt, in der der Mensch für Gott frei wird. In Verbindung mit dem Dekalog (10 Gebote) ist er obendrein das Zeichen für den Bund mit seinem Volk. Die Uridee des Sabbat ist damit eigentlich die Vorwegnahme der Freiheit und Gleichheit aller. Am Sabbat ist selbst der Sklave kein Sklave, auch für ihn gilt die Ruhe. In der kirchlichen Tradition war die immer einer der Hauptaspekte. Was die Freien betraf, so war ihre Betätigung ja keine Arbeit im eigentlichen Sinne, das konnte weiterhin getan werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass an diesem Tag die Schöpfung ihre Ruhe haben soll. Das war so urtümlich gefasst, dass das Gebot sogar für das Vieh galt.“ Papst Benedikt geht in seiner Begründung der Sonntagsfeier auf die jüdische Tradition des Sabbats ein, die dort ihren Ursprung hat. Wenn es auch heutzutage gottlob kaum mehr Sklaven im antiken Verständnis gibt, merken viele gar nicht, wie sehr sie sich durch stetige Tätigkeit selbst wiederum versklaven lassen, indem die gestaltete Sonntagskultur total außer Acht kommt und vernachlässigt wird. Ja, wer den Sonntag nicht heiligt, gerät ganz leicht und vorerst unbemerkt in Gefahr, den gottgeschenkten Wert des Menschen und die Herrlichkeit der Schöpfung aus dem Blick zu verlieren. Denn in Gottes Augen wiegt nicht so sehr die menschenmögliche Leistung und der in den Pflanzen und Tieren enthaltene Nutzen für die Erdenbürger, sondern vielmehr, dass er wie am Ende des Schöpfungswerkes über Mensch, Tier, Pflanze und die ganze Welt sagen kann: Es ist gut, dass sie da sind!

Hausmittel für den Geist:

Viele Termine und Anforderungen können zu geistiger Abgespanntheit führen. In diesem Fall nimmt man 1/4 l reinen Apfelsaft und rührt 1 Esslöffel qualitätsvollen Honig hinein. Zwischen den Mahlzeiten trinkt man davon am besten vormittags und nachmittags schluckweise je ein Glas. ⓒ Chapelle Sainte-Anne, St. Tropez, Prior Benedikt Felsinger, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya