In voller Blüte

14. Mai 2013

Und gleichzeitig Schattenspender

In verschiedenen Situationen des Lebens suchen wir die Nähe uns lieber und vertrauter Menschen. Wir fühlen uns dort wohl und müssen meist nicht fürchten, von diesen enttäuscht oder gar verletzt zu werden, obwohl auch hierin manche Ausnahmen die Regel bestätigen. Oft genügt es dann nur, von den Freunden angehört zu werden oder mit ihnen ein Gläschen Wein zu trinken. Interessanterweise finden wir aus der gesamtem dokumentierten Geschichte der Erdenbürger immer auch den einen oder anderen Verweis, dass die geistbegabten Zweibeiner ebenfalls zu den Bäumen ähnliche Beziehungen aufbauten, wie dies untereinander schon der Fall war. Der Baum ist eben nicht nur ein gestalterisches Element in der Landschaft, sondern in ihm spiegelt sich gleichsam die Seele wider. Versuche, bei denen Kinder und Jugendliche aus meinem Umkreis eingeladen waren, Bäume zu malen oder zu zeichnen, belegen das. Im Sinne des heiligen Franziskus von Assisi ist es durchaus angebracht, den Baum unseren Bruder zu nennen. Blicken wir beispielsweise auf die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum), die so sehr zu unserer Lebenskultur dazugehört. Wie viele Geschichten, Erinnerungen und Erlebnisse sind mit diesem Schattenspender verbunden. Die Zeiten, in denen man massenweise Maikäfer von den Blättern einer Kastanie schüttelte, sind schon lange vorüber. Doch sind die Schanigärten, die Bahnhofsareale und so manche Alleen immer noch geprägt vom jahreszeitlich wechselnden Bild der Rosskastanie. Hoffentlich gehört dabei die seit Jahren eingeschobene „fünfte Jahreszeit“ durch die negativen Folgen des Miniermottenbefalls bald wieder einmal der Vergangenheit an. Jetzt erregen viele Kastanienbäume durch ihr prächtiges Blühen unsere Aufmerksamkeit.

Die Sinnsprache des Kastanienbaumes:

Bäume haben Menschen etwas zu sagen. Es gibt vergleichbare Charakterzüge, die man nach langer Betrachtung entdecken kann. Über „Kastanien-Menschen“ (geboren zwischen 15. u. 24. Mai) weiß man, dass sie gut zwischen Tugend und Laster unterscheiden können. Sie versuchen immer, ersteres zur Entfaltung zu bringen. Unter mächtigen Kastanienbäumen findet sich in der Natur auch kein so genannter Wildwuchs.
Kategorien: Nachlese