Ornithologische Seltenheit

18. April 2013

Der Wiedehopf brütet in Höhlen

Es bereitet mir immer wieder viel Freude, die Vögel und ihr buntes Treiben rund ums Haus und in der Natur zu beobachten. Manchmal schaffe ich es auch, Interessierte in aller Herrgottsfrüh zum Aufstehen zu bewegen, um ihnen nach Möglichkeit die einzelnen Stimmen des gefiederten Konzertes an einem Spätfrühlingsmorgen zu erklären. Und dann und wann werde auch ich überrascht. Unlängst fuhr ich mit meinem Auto in ein Dorf und habe am Waldrand die untrüglich schwarz-weiß gestreiften Flügel einer Rarität entdecken dürfen: nur ein paar Meter von der Straße entfernt suchte ein Wiedehopf (Upupa epops) im Geäst der Tanne seine Zuflucht. Als ich dann kurze Zeit darauf wiederum am Heimweg war, wiederholte sich der Anblick. Demnächst werde ich mich aufmachen, um zu Fuß und daher behutsamer nachzuschauen, ob denn der exotisch anmutende Vogel hier auch seine Brutstätte bezogen hat. Es ist meiner Meinung sehr wichtig, dass sich viele Interessierte auf diese unblutige Weise auf die Jagd machen, um die Raritäten der Vogelwelt unserer Heimat zu erkunden. Der Wiedehopf z. B. bevorzugt als wärmeliebende Art offene und trockene Landschaften. Zur Brut und zur Aufzucht seiner Jungen braucht er Bruthöhlen, die er in morschen Bäumen, aufgelassenen Spechthöhlen und sogar in Steinhaufen und Mauerfugen findet. Manchmal nimmt er auch mit Nistkästen vorlieb, die eigentlich für den Steinkauz bestimmt sind. Seine Nahrung stochert er aus dem Boden heraus und füttert mit den ergatterten Larven, Engerlingen und Würmern die jungen Wiedehopfe.

Brutvogelatlas neu:

Zur Identität unserer Heimat zählen gewiss auch die häufig auftretenden und noch mehr die seltenen Arten der jeweils regionalen Vogelwelt. Für unser Bundesland wird in den nächsten Jahren ein eigener Atlas zusammengestellt, damit die Vorgängerwerke aktualisiert werden können. Da braucht es viele Mitarbeiter, die ihre ornithologischen Beobachtungen aufzeichnen und melden. Nähere Informationen gibt es unter www.birdlife.at .
Kategorien: Nachlese