Geheimnisvoller Strauch

22. Januar 2013

Schnee und Eis hindern ihn nicht am Blühen

Wer will heute noch aufbrechen in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten? Ich denke, eine romantische Betrachtungsweise der nördlichen Hälfte des amerikanischen Kontinents ist längst passe. Unlängst fragte ich bei einer meiner Predigten die vor mir sitzenden Kinder, ob sie den wüssten, was Indianer sind, worauf ich nur Kopfschütteln und Achselzucken erntete. Nach Cowboys wagte ich mich daraufhin nicht mehr zu erkundigen. Ich hoffe, Karl May dreht sich nicht im Grabe um, wenn er heute im Jenseits eine Kronenzeitung aufschlägt und diese Zeilen liest.

In unseren Gärten und Parks finden sich aber schon lange Einwanderer aus dem Westen. Dazu zählt unter anderem auch die Virginische Zaubernuss (Hamamelis virginiana), die in ihrer Gestalt und in ihrer Belaubung sehr an unsere heimische Haselnuss erinnert. Es gibt in der botanischen Skala eine eigene Familie der Zaubernussgewächse, deren Arten sowohl in Nordamerika als auch im östlichen Asien vorkommen. Hat ein Strauch, der in einem Garten gepflanzt wurde, einmal die dementsprechende Größe erreicht, dann überrascht er das wache Auge in milden Wintern oft schon im Jänner mit seinen gelben bzw. je nach Art auch rötlich gefärbten Fadenblüten. Ja, eine Nuss, die schon im Winter blüht, bildet durchaus eine Ausnahme zu all ihren Gefährten, die sich noch bis in den Frühling hinein Zeit lassen.

Medizinische Verwendung:

Wer mit den Blutgefäßen und im speziellen mit den Venen Probleme hat, der kann sich in unseren Apotheken nach Produkten erkundigen, in denen die Inhaltsstoffe der Zaubernuss (= Hamamelis) verarbeitet sind. Dabei handelt es sich nicht nur um homöopathische Erzeugnisse, sondern auch um Salben und Tinkturen. In jedem Fall soll vorher der eigene Arzt zu Rate gezogen werden, um die dementsprechende Therapie anleiten zu können.
Kategorien: Nachlese