Versteckte Kraft im Gras

4. September 2012

Der Quendel hat’s in sich

Was ist Glück? Für mich ist es nicht unbedingt ein Gewinn, der bei einem Lotteriespiel abfällt. Sehr wohl würde unser Kloster das Geld gut gebrauchen können, aber wirklich glücklich macht es nicht. Ein Blick in die Geschichte reicht, um den äußerst relativen Wert des Geldes zu erkennen. Für mich besteht Glück darin, jetzt noch bei einem Streifzug durch die spätsommerlich gewärmten Fluren den Feldthymian zu entdecken. Häufiger wird dieser als Quendel (Thymus serpyllum) bezeichnet. Er ist ein Halbstrauch, der eine Höhe von 15 cm erreicht und in verschiedener Gestalt ausgebildet sein kann. Er liebt vor allem trockene Wiesen am Waldrand und wächst auch auf Felsen und Mauern. Um dem Quendel auf die Spur zu kommen, kann man aber durchaus auch den Geruchsinn einsetzen, denn sein angenehmer Duft deutet schon auf seine Anwesenheit hin. Vom Feldthymian sammelt man vor allem das blühende Kraut und trocknet es sogleich an der Luft im Schatten. Für mich persönlich ist der Quendel ein enger Verbündeter, wenn es gilt, eine Grippe oder einen ähnlich kräftezehrenden Zustand zu bekämpfen. So kann ich nur jedem wärmstens empfehlen, in der eigenen Natur- und Hausapotheke immer ein gerüttelt Maß an getrocknetem Quendelkraut zur Hand zu haben, um dieses Heilkraut mit einer irrsinnigen Breitbandwirkung sofort und oft einsetzen zu können. Ist das nicht wirklich ein Glück, dass uns der Herrgott in so mancher kleinen Pflanze seine unaufkündbare Freundschaft anbieten möchte, die gerade in schweren Zeiten zum Tragen kommt?

Quendeltee als Fingerbad:

1 Esslöffel frisches oder getrocknetes blühendes Quendelkraut mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten lang ziehen lassen. Danach abseihen und die Finger im noch ziemlich warmen Tee baden. Das kräftigt das Nagelbett, beruhigt und entfettet. Die Inhaltsstoffe des Quendels wirken zudem antiseptisch. Quendel
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