Natürlicher Farbstoff

5. September 2012

Auf den Blutweiderich zurückgreifen

Signale sind notwendig, um sich zu orientieren. In der Natur wirken daher die verschiedenen Farben oft wie ein Magnet auf nahrungssuchende Insekten. Gleich der beliebten Gartenpflanze des Sommerflieders zieht auch der purpurrote Blütenwedel des Blutweiderichs (Lythrum salicaria) die verschiedenen Schmetterlingsarten an, die gerne diese Einladung annehmen, um ein wenig Nektar zu tanken. An den Ufern der verschiedensten Gewässer und in feuchten Gräben kann man die oft hoch wachsende Heilpflanze antreffen. Man muss aber schon genau hinschauen, um den Blutweiderich auch eindeutig zu bestimmen. Aus der Ferne betrachtet, kann man ihn z. B. mit einer Weidenröschen-Art oder dem Heilziest verwechseln, wie ich das schon bei etlichen Kräuterwanderungen meinen Begleitern anschaulich machen konnte. Auf jeden Fall hat das Heilgewächs wertvolle Inhaltsstoffe, die unserer Gesundheit zuträglich sind. Durch den hohen Anteil an Gerbstoff verwendete man früher die Blüten sogar dafür, um Leder in einen gebrauchsfähigen Zustand zu bringen. Der Name dieser Uferpflanze rührt auch von den blutstillenden Eigenschaften der einzelnen Pflanzenteile. Möchte man im Frühsommer einen Wildkräutersalat anrichten, so ist es angezeigt, ebenfalls die zarten Blätter und Triebspitzen des Blutweiderichs zu pflücken und zu verwerten. Am besten mischt man ihn dann zu Vogelmiere oder Melde, damit er nicht zu scharf schmeckt.

Blutweiderich-Blüten zum Färben:

Egal, ob es sich um ein Kompott, einen Obstsalat oder um eine Marmelade handelt: beim Zubereiten dieser Delikatessen kann man frisch abgezupfte Blüten des Blutweiderichs verwenden, um auf natürliche Weise einen Farbstoff einzubringen. Mit der Farbe des Weiderichs gelangen auch die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe in die meist süßen Wohltaten für unseren Gaumen. Blutweiderich
Kategorien: Nachlese