Jetzt blühen sie noch

18. August 2012

Die Wilden Karden sind stachelig und elegant

Langsam beginnt nun der Sommer, auszuatmen. Das Licht der Sonne legt sich nun wieder in flacheren Winkeln über das Land und erzeugt damit eine eigene Stimmung. Ich mag diese Zeit, die nach Erde und Stroh riecht. Es ist bald nicht mehr möglich, am Abend auf der Bank im Garten zu verweilen, weil es einfach zu frisch wird. Wenn ich so meinen Blick in meinem Pfarrhofgarten schweifen lasse, dann fällt er unausweichlich auf einen stacheligen Gesellen, der sich dort sehr wohl fühlt: die Wilde Karde (Dipsacus fullonum). Diese Pflanze der Familie der Geißblattgewächse kann bis zu 1,50 m hoch werden. Auf den walzenförmigen Blütenständen schiebt sich ein Kranz von kleinen violetten Blüten in diesen Wochen von unten nach oben. Die Schmetterlinge schaffen es mit ihren langen Rüsseln, an den darin verborgenen Nektar zu gelangen, um so mitzuhelfen, dass sich Samen bilden können. Die Blätter der Karde sind lanzettförmig und rau behaart.

Werden die frisch blühenden Pflanzenteile von der Homöopathie gerne zum Herstellen von Präparaten verwendet, hat die Volksheilkunde mehr Erfahrung in der Verwendung der Wurzel der Karden. Diese werden im Herbst des ersten Wuchsjahres der anmutigen Schmuckpflanzen geerntet. Nachdem man sie ausgräbt, trocknet man die Wurzeln, um sie anschließend in zerkleinertem Zustand in gut verschlossenen Gefäßen aufzubewahren.

Akne hintanhalten:

4 volle Esslöffel getrockneter und zerkleinerter Kardenwurzeln werden in 1 Liter kaltem Wasser zugestellt und 10 Minuten aufgekocht, dann abgeseiht. 1/4 Liter davon morgens auf nüchternen Magen trinken. Den Rest in eine Thermosflasche füllen und 1/4 Liter abends vor dem Schlafengehen trinken. Mit dem verbleibenden Tee wird das ganze Gesicht gründlich und langsam gewaschen. Lauwarm nachwaschen und mit Arnikatinktur einreiben.
Kategorien: Nachlese