Der Storch auf dem Pinienzapfen
8. August 2012Nach dem Leben Ausschau halten
Ein morgendlicher Spaziergang hatte prompt einen überraschenden Erfolg. Diesmal hatte ich nämlich nicht auf meinen Fotoapparat vergessen, um das eine oder andere schöne Motiv zu ergattern. So kam es, dass ich auf dem mit Pinienzapfen geschmückten Tor unserer Klostermauer einen Storch erspähte, der sich die aufgehende Sonne auf den Rücken scheinen ließ. Da ihn meine Anwesenheit nicht beunruhigte, konnte ich einige schöne Bilder schießen. In der Zeit nach dem 30-jährigen Krieg war der Pinienzapfen ein beliebtes Motiv, das man aus der Antike übernahm. Es ist ein Zeichen der Lebensfülle und der Fruchtbarkeit. Nicht minder verbinden wir mit dem Storch auch heutzutage das sich erneuernde Leben. So gibt es kaum ein Haus auf dem Land, wo nicht ein hölzerner Storch vor der Tür steht, wenn Gott es gefügt hat, dass ein neuer Erdenbürger das Licht unserer Welt erblicken durfte. Ja, der Storch auf dem Pinienzapfen lädt auch mich ein, nach dem Leben Ausschau zu halten. Jetzt im Sommer gibt es so viele Gelegenheiten, zu Hause oder in einem Urlaubsland Eindrücke zu sammeln, die mir für den Rest des Jahres wieder Kraft geben. Wenn der Storch mitsamt seinen mittlerweile flüggen Jungen gen Süden zieht, bleibt zu Hause in meinem Kloster die Hoffnung, dass er im nächsten Frühjahr zum Fest der Auferstehung, zurückkehren wird, um an seinem Nest und am Leben weiterzubauen. Dann lädt er mich ein, erneut nach dem eigentlichen Leben Ausschau zu halten.Kiefernzapfen-Salbe:
Im Waldviertel wachsen keine Pinien, wohl aber viele Rotkiefern. Zu Herstellung einer Salbe nehme man 2 noch grüne Kiefernzapfen, die man zerkleinert. Danach schmilzt man 50 g Schweinefett und gibt die Zapfen hinein, um sie ca. 1 1/2 Stunden darin ausziehen zu lassen. Danach das angereicherte Fett abseihen und in ein geeignetes Glas füllen, um es kühl zu lagern. Bei Erkältungskrankheiten, Gicht und Rheuma verwenden.
Kategorien: Nachlese