Ein Kraut erinnert an alte Zeiten

27. Juli 2012

Früher gab es am Anger viele Gänse

Heute habe ich gute Nachrichten für die Leser. In meinem Pfarrhofgarten in Harth im Waldviertel ist meine Gänseschar größer geworden. Mittlerweile sind fünf kleine Kücken der wachsamen Weidevögel der Stolz ihrer Eltern und natürlich auch meiner. Vielleicht denken viele beim Studieren dieser Zeilen nun an die alten Zeiten, wo es in vielen Dörfern die Gänse noch auf den Angern und auf den Wiesen am Bach zuhauf gab. Der eine oder die andere verbindet damit vielleicht auch eine unangenehme Begegnung mit einem aggressiven Ganter. Wie auch immer, die Gänse sind vielerorts aus dem Bild unserer Kulturlandschaften verschwunden. Es gibt aber ein Heilkraut, das die Erinnerung an die lautstarken Federlieferanten aufrecht hält: das Gänsefingerkraut (Potentilla anserina). Dieses Rosengewächs ist eine ausdauernde Pflanze, die auch mit trockenen Wetterperioden zurechtkommt. Zudem erschließt sie für andere Pflanzen den Boden. Wer die paarweise gefiederten Blätter in die Hand nimmt, wird begeistert die elegante Ästhetik dieses Gewächses bestaunen. Mit ein bisschen Glück entdeckt man jetzt im Sommer auch die kleinen goldgelben Blüten der Pflanze, die mit fünf Kronblättern ausgestattet sind. Für Heilzwecke verwendet man das Kraut, das bei schönem Wetter gepflückt und anschließend im Schatten gut getrocknet wird.

Krämpfe lösen:

Viele leiden unter nächtlichen Wadenkrämpfen oder unter Menstruationsschmerzen. In diesem Falle kann man probieren, einen Tee aus Gänsefingerkraut zu trinken. Dazu nimmt man 2 Teelöffel der getrockneten Droge und übergießt diese mit 1/4 Liter kochendem Wasser. Danach 15 Minuten ziehen lassen und abseihen. Am besten nimmt man täglich 2 bis 3 Tassen dieses Tees schluckweise zu sich in einer Dauer von 3 Wochen. Gänsefingerkraut
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