Rauf auf die Alm

26. Juli 2012

Den Gelben Enzian entdecken

Wie oft täuschen sich die Feinspitze, die zwar den angenehm bitter schmeckenden Enzianschnaps hinter die Rippen kippen und fest davon überzeugt sind, dass es sich hierbei um ein Produkt aus kleinen blauen Blüten handelt, die auf Almwiesen bei gutem Glück anzutreffen sind. Weit gefehlt! Wer die Berge zu Fuß erwandert, kommt bald über die Baumgrenze auf die würzig duftenden Almwiesen. Am Wegrand stehen dann meterhohe Pflanzen, die schön angeordnete handtellerartige Blätter tragen. Ihre leuchtend gelben Blüten sind in Quirlen angeordnet und wachsen aus den Blattachseln. Die Blütezeit des Gelben Enzians (Gentiana lutea) erstreckt sich von Juli bis Anfang September. Der heilkräftige Pflanzenteil dieses wertvollen Enziangewächses ist die mächtig ausgebildete Wurzel. Diese wird entweder im Frühjahr oder im Herbst geerntet und getrocknet, um sie für verschiedenste Anwendungen parat zu haben. Da der Enzian eine geschützte Pflanze ist, soll darauf geachtet werden, dass man für den eigenen Gebrauch nur kultivierte Individuen des Enzians für den eigenen Bedarf verwendet. Der Enzian gedeiht auch auf Gartenerde, obwohl er in seinem natürlichen Habitat keinerlei Ansprüche an den Boden bzw. an das darunter gelegene Gestein stellt. In der Überlieferung der Naturheilkunde kennt man den Gelben Enzian als ein Mittel gegen Blutarmut, gegen Herz- und Nervenschwäche und als Hilfe bei fiebrigen Krankheiten.

Leberfreundliche Wurzel:

Um der Leber zu helfen, die schlechten Stoffe auszuscheiden, kann man dieses wertvolle Organ mit einem Enziantee unterstützen. Dazu setzt man 1 1/2 Teelöffel zerkleinerter Enzianwurzel in 1/4 Liter Wasser über Nacht an und kocht diesen morgens auf. Anschließend 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. Gelber Enzian
Kategorien: Nachlese