Ein Relikt aus dem 30-jährigen Krieg

26. Juni 2012

Die Robinie hat schon lange Fuß gefasst

Akazien hier und Akazien da; von Honig bis Holz ist da alles drin! Oder doch nicht? So oft passiert es in guter Absicht, dass ein Laubbaum als Akazie bezeichnet wird, der aber keine ist. Es handelt sich hierbei um die Robinie (Robinia pseudoacacia), die als Einwanderer in die europäische Flora schon eine jahrhundertealte Geschichte hinter sich hat. Es herrschte gerade der 30-jährige Krieg auf unserem Kontinent, als die ersten Robinien in Paris gepflanzt wurden. Natürlich galten damals die aus dem Osten Nordamerikas stammenden Bäume als Exoten. Es dauerte aber nicht lange, da erkannte man auch ihren forstwirtschaftlichen Nutzen für besonders trockene und durch übermäßige Abholzung geschädigte Standorte, so dass sich mit Hilfe der Menschen diese Baumart bis ins 18. Jahrhundert hinein in vielen Gegenden heimisch machte. Die Blüten der Robinien sind eine begehrte Weide für die emsigen Bienen, deren Honig oft fälschlich als Akazienhonig bezeichnet wird. Die in Afrika beheimateten wirklichen Akazien zählen übrigens zur Familie der Mimosengewächse, die Robinien hingegen zu den Schmetterlingsblütlern. Was für Bienen gut ist, kann auch für den Menschen recht sein. Hat jemand daher in seiner Nähe ein paar Robinien auf umweltmäßig reinen Flächen stehen, kann man daran gehen die Blüten zu ernten.

Eine gute Morgengabe:

Robinienblüten haben einen herrlichen, an Jasmin erinnernden Duft. Zur Zeit der Vollblüte ist es möglich, diese zu ernten und gleich frisch aufzubereiten. Am besten nimmt man dafür 1 Esslöffel voll abgezupfter Blüten und übergießt diese mit 1/4 Liter kochendem Wasser. Nach 15 Minuten seiht man den fertigen Tee ab und trinkt ihn schluckweise zum Frühstück. Der Tag beginnt gleich ganz anders, wenn man sich selbst auch einmal bewusst etwas Gutes tut. Warum nicht gleich morgen damit beginnen? Robinie
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