Gemieden, und trotzdem wertvoll

12. Juni 2012

Der Weiße Gänsefuß dient auch als Speise

Die Landwirtschaft kann mit dem Gänsefuß nicht viel anfangen und stuft daher dieses Gewächs gerne als Unkraut ein. Wie ich zu diesem Sachverhalt stehe, dürfte ja mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Dennoch kann ich auch heute nicht umhin, die Bedeutung der Pflanzenvielfalt und deren Schutz in unserer Heimat hervorzuheben. Und zu den angesprochenen Gewächsen zählt eben auch der Gänsefuß (Chenopodium album), der auch Weiße Melde genannt wird. Er ist ein Vertreter der Fuchsschwanzgewächse und kommt heute nahezu auf allen Erdteilen vor. Diese einjährige krautige Pflanze kann bis zu 1 1/2 Meter hoch werden und hat sehr tiefreichende Wurzeln. Die Blütenstände des Gänsefußes wachsen in ährenartigen Rispen, in denen in der Folge die linsenförmigen Samenkörner heranreifen. Der Gänsefuß wird in Ostasien kultiviert, so dass man die Blätter und Sprossen in diesen Regionen wie Kochgemüse verwendet. In Indien sind auch die Samen der Weißen Melde sehr beliebt und laufen dort z. B. dem Buchweizen den Rang ab. In der Naturheilkunde kennt der Gänsefuß schon seit langem verschiedenste Verwendungsformen. Die Blätter wirken wurmbekämpfend, entzündungshemmend und abführend.

Anreicherung des Speisezettels:

Vom Frühjahr bis zum Herbst kann auch bei uns in Europa das Kraut des Gänsefußes geschnitten und geerntet werden. Gegen den Sommer zu verwendet man dann nur mehr die Zweigspitzen der Pflanzentriebe. Der Gänsefuß eignet sich hervorragend als Wildgemüse für Suppen und Salate, als Wildspinat und zum Entsaften. Kocht man ihn als Spinat, bleibt er länger über der Flamme als herkömmlicher Feldspinat. Gaensefufl oder Weifle Melde
Kategorien: Nachlese