Verwilderter Gefährte

11. Juni 2012

Der Kalmus erobert die Ufer

Der Echte Kalmus (Acorus calamus) stammt eigentlich aus Südchina und Vorderindien. So zählt er also nicht zur ursprünglichen heimischen Flora. Seine Reise nach Europa liegt aber schon weit zurück. Man brachte ihn Ende des 16. Jahrhunderts aus Konstantinopel nach Wien. Er wurde sehr lange als Heilpflanze kultiviert und ist nach und nach verwildert. Der Kalmus zählt zu den Aronstabgewächsen (Araceae) und siedelt sich gern im Schutz des Röhrichts an stehenden oder fließenden Gewässern sowie an Teichdämmen und beschatteten Schlammböden an. Im nichtblühenden Zustand kann er leicht mit der in gleichen Habitaten gedeihenden Wasserschwertlilie verwechselt werden. Vom Echten Kalmus sammelt man vor allem den kräftigen Wurzelstock ohne die ihm anhaftenden Faserwurzeln. Diese Pflanzendroge kann man auch innerlich verwenden, aber genauso für Bäder und Auflagen heranziehen. Durch seine aromatischen Bitterstoffe wirkt der Kalmus appetitanregend und verdauungsfördernd. Er unterstützt aber auch das Gedächtnis und die Sehkraft der Augen. Die Erntezeit der Wurzel fällt in die Frühlingsmonate März und April und kann dann auch wieder im Herbst von September bis Oktober ausgegraben werden.

Blähungen mindern:

Getrocknete Kalmuswurzel kann zu einem Pulver gerieben werden, das man dann zum Würzen von Süßspeisen verwenden kann. So lässt sich in diesem Zustande der Echte Kalmus durchaus mit Obstkompotten, gedünsteten Äpfeln, Kaiserschmarren und sogar mit Milchreis kombinieren. Das wirkt sich gut auf nervöse Magenstörungen aus und behebt gleichzeitig Blähungen, Gallenleiden und Verdauungsstörungen. Kalmus
Kategorien: Nachlese