Auch magere Böden tragen Blüten

2. Juni 2012

Ich bin schon dem Erdrauch begegnet

An der Südseite unserer Stiftskirche befindet sich der Konventgarten des Stiftes Geras. Dieser Bereich zählt sozusagen zur privaten Zone des Klosters, die man im Allgemeinen auch Klausur nennt. Ich gehe gern dorthin, wenn ich Ruhe und Entspannung suche. Natürlich kann ich es gerade auch dann nicht lassen, wie ein Spürhund den Boden nach Pflanzen und Blüten abzusuchen, um mich an der Vielfalt der Natur zu erfreuen. Und siehe da: auf dem eher sandigen Boden entlang der Drainage der Stiftskirche hat der Gemeine Erdrauch (Fumaria officinalis) sein Zelt für dieses Jahr aufgeschlagen. Sein zart verästeltes Kraut mit seinen dunkelrosa gefärbten Blüten wirkt auf den ersten Blick sympathisch. Der Erdrauch zählt interessanterweise zu den Mohngewächsen und gedeiht gern an Schutthalden und auf Brachland in Gärten und auf agrarischem Boden. In der Volksmedizin wurde der Gemeine Erdrauch seit jeher eingesetzt, wenn Leber und Galle beeinträchtigt sind, bei Gicht und Hauterkrankungen sowie bei chronischer Verstopfung. Da das Erdrauchkraut in geringem Ausmaß giftig ist, sind generell Überdosierungen zu vermeiden. In den Apotheken ist die Droge rezeptpflichtig.

Die Familie der Mohngewächse:

Der Erdrauch hat auch schon eine heilende Wirkung, wenn man ihn einfach nur betrachtet und sich über ihn erkundigt. Ich werde daher nicht müde zu predigen, dass allein das Staunen einen heilenden Effekt auf Galle und Leber hat. Grund dazu gibt es in der Vielfalt der Natur und in deren gleichzeitiger Vernetzung. Der Gemeine Erdrauch zählt zur Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Dazu gehören ebenso andere bekannte Pflanzen wie z. B. das Schöllkraut oder der Herzerlstock, der eine beliebte Zierpflanze in unseren Gärten ist und auch Tränendes Herz genannt wird. Erdrauch
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