Der Bonsai des Schwarzen Holunders

11. Mai 2012

Auf Lichtungen und Schlägen ist der Attich zu finden

Wenn man an ihm vorübergeht, soll man den Hut ziehen. Diese Art der Wertschätzung war unseren Ahnen nicht fremd, wenn es galt, die Heilkraft des Schwarzen Holunders zu ehren. Dieser in der Heilkunde so bedeutende Strauch ist ein Kulturfolger. Er liebt die Nähe des Menschen bzw. gedeiht gerne an Schuppen und Scheunen und säumt die Wege auf Feld und Flur. Der Holler hat auch seine Verwandtschaft. Zu ihr zählt der Zwergholunder, der besser unter dem Namen Attich (Sambucus ebulus) bekannt ist. Sein Verbreitungsgebiet reicht von den gemäßigten Zonen Mitteleuropas über das Mittelmeer bis in den vorderasiatischen Raum. Der Attich siedelt sich bevorzugt an Waldrändern und auf frischen Waldrodungen an und trägt weiß bis rosa gefärbte Blüten. Als eher unangenehme Seite dieses Gewächses ist sein markanter Geruch zu verzeichnen. Dennoch lassen sich verschiedene Käferarten, so z. B. der Rosenkäfer nicht davon abhalten, mit Vorliebe die Blüten aufgrund des darin enthaltenen Pollens aufzusuchen. Als Früchte finden sich im Herbst auf dieser krautigen Pflanze schwarze Beeren, die denen des Schwarzen Holunders sehr ähnlich sind. Im Kräuterbuch des Adamus Lonicerus wird im 17. Jahrhundert noch geraten, Blüten und Blätter zu zerkleinern und sie zur Gewinnung eines Attich-Wassers zu destillieren.

Attichwurzel unterstützt die Entwässerung:

Im Frühjahr ausgegrabene Attich-Wurzel wird gereinigt und dann fein zerkleinert. 2 Teelöffel davon nimmt man und übergießt sie mit ¼ Liter kaltem Wasser. Das Ganze wird kurz aufgekocht. Anschließend 5 Minuten ziehen lassen. Als Tagesration trinkt man jeweils in der Früh und am Abend eine Tasse davon. Attich
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