Schmetterlinge als Wegweiser

18. März 2012

Ein Bläuling führt uns zum Faulbaum

Wir tun uns manchmal schwer, in der freien Natur verschiedene Pflanzen zu bestimmen und zu erkennen. Es gibt da viele ähnliche Gewächse, die oft nur auf den zweiten Blick hin genau zu benennen sind. Für viele ist die Welt der Insekten da noch mehr ein spanisches Dorf. Ich war unlängst ganz erstaunt, wie viele Arten von Bläuling-Schmetterlingen es eigentlich gibt. Im Hinterkopf habe ich natürlich auch die berechtigte Sorge, dass einige Arten dem naturwidrigen Verhalten von uns Zeitgenossen der letzten Jahrzehnte zum Opfer fielen und die gleichzeitige Hoffnung, dass der eine oder andere Schmetterling wieder bald zu sehen sein wird. Wichtig sind vor allem die Wirtspflanzen, die bis heute oft gedankenlos von den Hängen und Rainen entfernt werden. Eine davon ist der Faulbaum (Frangula alnus). Dieses europäische Kreuzdorngewächs ist oft Bestandteil von naturbelassenen Hecken an Feld- und Waldrändern. Blätter und Früchte ähneln denen der Vogelkirschen. Die Früchte färben sich im Lauf des Sommers rot und im Herbst zur Reife dann schwarz. Die Rinde des Faulbaumes hat einen unangenehmen Geruch und Geschmack, die an altes, vermodertes Holz erinnern. Der Faulbaum-Bläuling verdankt seine Existenz unter anderem dieser wenig beachteten Strauchart.

Faulbaumrinde als Abführmittel

Gleich vorweg: Faulbaumrinde muss nach der Ernte durch Schälen im Frühjahr unbedingt mindestens ein Jahr lagern, bevor man sie gebraucht. In dieser Zeit werden Inhaltsstoffe abgebaut, die ansonsten bei Gebrauch unangenehme Folgen hervorrufen. Der Rat des Arztes oder des Apothekers ist hier sicher angebracht. Man kann einen Tee aus einem Teelöffel gut abgelagerter und geschnittener Rinde in 1/4 Liter Wasser 12 Stunden lang ansetzen und öfters dabei umrühren. Dann abseihen und erwärmen und kurz vor dem Zubettgehen schluckweise und langsam trinken. Dieser Tee lässt den Stuhl normal abgehen, ohne dass dabei die Darmschleimhaut gereizt wird. Faulbaum
Kategorien: Nachlese