In die Tiefe gehen

6. März 2012

Beim Betrachten von Kräutern

Zufriedenheit und Unzufriedenheit landen letztendlich in meinem Herzen. Unablässig suche ich meist unbewusst nach Glück, nach Erfüllung, nach Heil. Die amerikanische Essayistin Agnes Repplier (+1950) hat es einmal so formuliert: „Es ist nicht einfach, das Glück in uns zu finden. Und es ist unmöglich, es anderswo zu finden.“ Wenn ich diesen wertvollen Gedanken weiterspinne, so kann ich also noch soweit durch die Welt reisen, um das Glück zu suchen; wenn es nicht in meinem Herzen landet, nehme ich den Unglücklichen mit an den Ort der vermeintlichen Erlösung. Mir fällt auf, dass viele Menschen aufgrund des Wohlstandes ihre Urlaubsziele auf der ganzen Welt haben, aber nicht im Geringsten ihre eigene Heimat kennen. Ein Weg, um zufriedener zu werden, ist meiner Meinung nach die Bescheidenheit. Bald werden die Pflanzen Blätter aus dem Boden treiben, wie z. B. die Brennnessel. Sie hat an einem oft unwirtlichen Ort den Winter überdauert. Sie ist sich selbst genug und hört offensichtlich nicht auf das, was wir Menschen über sie denken. Würde sie das, wäre sie schon längst ausgerottet. Der Wert der Brennnessel liegt in ihrem Inneren. Ihr Kraut und ihre Wirkung reinigen nicht nur mein Blut, sondern auch mein Denken. Ich bleibe einfach vor den tiefgrünen, kleinen Trieben der Nessel stehen und sage mir: Danke, Herrgott, für diesen neuen Tag.

Morgenfasten:

1 Esslöffel voll frischer geschnittener Brennnesselblätter wird mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten ziehen lassen, abseihen und schluckweise langsam trinken anstatt des Frühstücks. Die Brennnesseln fördern die Harnabgabe und haben daher eine reinigende Kraft. Brennnesseln mit Wurzeln
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