Das Aspirin auf der Wiese

8. Februar 2012

Das Mädesüß hat viel Aroma

Dieses Rosengewächs besiedelt mit Vorliebe feuchte Standorte wie Gräben und Uferbereiche in der Nähe von Erlen und Eschen. Gern wächst es auch in Teilstücken von Wiesen, die nicht gemäht werden, so dass sich die Heilpflanze richtig gut entwickeln kann. Egal, ob der Boden kalkreich oder eher kalkarm ist, sie kommt mit jeder Gegebenheit zurecht. Das Mädesüß (Filipendula ulmaria) ist eine dekorative Staude, die in früheren Zeiten den Ehrentitel „Wiesenkönigin“ erhalten hat. Ihre cremeweißen Blüten trägt es zwischen den Monaten Juni und August. Diese sind das vorrangige Sammelgut der Heilpflanze, wenn auch der Wurzelstock und die Blätter in der Volksheilkunde Verwendung finden. Wer an den Blüten riecht, merkt sofort ihren stark aromatischen Geruch. Das Mädesüß enthält viele ätherische Öle, die bis zu 70 % Salicylaldehyd aufweisen können. Kein Wunder, dass das Heilkraut schon sehr lange bei Muskel- und Gelenksrheumatismus, aber auch bei Harnwegs- und Nierenentzündungen zum Einsatz kam. So schätzten bereits die Botaniker des Mittelalters die Wirkkraft der Wiesenkönigin hoch ein. In der Zwischenzeit geriet das Mädesüß aber wieder in Vergessenheit, bis man im 19. Jahrhundert dieses Gewächs neu entdeckte und zu Ehren brachte.

Tee bei Rheuma und Erkältung:

2 Teelöffel voll getrockneter Mädesüß-Blüten oder -blätter werden mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen. 15 Minuten ziehen lassen, abseihen und schluckweise trinken. Ebenso können getrocknete Wurzeln vom Mädesüß genommen werden. Dabei übergießt man 1 Esslöffel voll mit 1/4 Liter kaltem Wasser, lässt es 3 Stunden stehen und kocht es nach dem Erwärmen 5 Minuten lang auf. Dann 5 Minuten ziehen lassen und abseihen. An einem Tag nie mehr als drei Tassen vom Tee trinken.
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