Das Schwitzen unterstützen
5. Februar 2025Haselnusskätzchen fürs Auskurieren
Wenn das Sonnenlicht sich nicht durch Wolken oder Nebel gehindert weiß, dann lässt es sich in vollem Maß auf die Erde nieder. Und die Tage werden nun länger, was wiederum den Pflanzen ein Signal gibt, sich auf das nahende Frühjahr einzustimmen. Manche können es gar nicht erwarten, möglichst früh zu blühen zu beginnen. Die Haselnusssträucher (Corylus avellana) sind da gewiss allen anderen ein Stück weit voraus. Sie bilden bereits ihre weiblichen und männlichen Blütenteile aus und nehmen einfach den Wind zu Hilfe, um die Bestäubung vollziehen zu lassen. Die männlichen Kätzchen, die in einer wurmartigen Form von den Ästen hängen, ziehen sowieso unsere Aufmerksamkeit auf sich, da sie in einem leuchtenden Gelb den Frühling einzuläuten scheinen. In diesen Teilen der Haselnusssträucher steckt aber auch eine Reihe an Inhaltsstoffen wie Tannine, ätherische Öle und Flavonoide. In Zeiten einer Grippe oder starker Erkältungen ist es angesagt, sich vermehrt im Bett dem Schwitzen zu überlassen, damit der Heilungsprozess voranschreiten kann. Diesem Transpirieren lässt sich nachhelfen, indem ein Kräutertee ganz gezielt getrunken wird. Gewiss werden nun viele an die Lindenblüten denken, die so etwas wie der Klassiker sind, wenn es um die Förderung des Schwitzens geht. Jedoch sollten wir gerade jetzt, da die rechte Zeit ihrer Ernte bevorsteht, auf die Kätzchen der Haselnuss nicht vergessen.
Tee in Grippezeiten
Einige voll ausgebildete männliche Haselnusskätzchen vorerst pflücken und dann gründlich im Warmen trocknen. Von dem zerkleinerten Endprodukt dann 2 Teelöffel voll mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Danach abseihen und mit etwas Honig ergänzen. 3 Tassen pro Tag davon trinken, um bei Fieberphasen das Schwitzen zu forcieren. Damit lässt sich ein grippaler Infekt besser auskurieren. Selbstverständlich soll in dieser Zeit auch lange genug das Bett gehütet werden. www.kraeuterpfarrer.at
Haselnusszweig mit Blüten und Früchten (Corylus avellana) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya