Bitterstoffe in kleinen Mengen

12. November 2024

Der Beifuß als Gewürz

Wer sich in der Küche Gedanken darum macht, wie er oder sie denn eine Speise würzen möge, hat eine ganze Palette an Möglichkeiten zur Auswahl, die dementsprechend Geschmack ins Essen bringen. Die Gesundheit muss dabei übrigens auch nicht zu kurz kommen. Kleine Mengen bewirken oft schon erstaunlich viel. Daher will ich heute mit meiner Kolumne beim Beifuß (Artemisia vulgaris) landen. Es ist ein hierzulande häufig anzutreffendes Gewächs, das man aufmerksamen Auges an den Wegrändern oder auf Halden mit magerem Boden entdecken kann. Mit seinen gefiederten Blättern, die auf der Unterseite silbrig schimmern, stellt es eine Zierde inmitten des naturgegebenen Grüns dar. Doch das ist nicht der einzige Vorteil des Wilden Wermuts, wie der Beifuß auch gerne bezeichnet wird. Der eigentliche Wert liegt in seinen Bitterstoffen, die neben ätherischen Ölen und Cumarinen zu den Inhaltsstoffen in den Wuchsteilen zählen. Und somit sind wir schon bei einem wichtigen Anliegen angelangt, das in der Naturheilkunde immer wieder betont wird. Es ist die Verwendung und die konkrete Aufnahme von Bitterstoffen, die sich auf mehrere Bereiche unserer Physis positiv auswirken können. Durch den zusammenziehenden Effekt, der mit der Aufnahme von Bitterstoffen einhergeht, wird u. a. die Tätigkeit des Gehirns gefördert. Zusätzlich wird der Verdauungsprozess in gute Bahnen gelenkt. Die Leber und die Galle werden außerdem in ihrer wichtigen Funktion unterstützt. Lasst uns darauf auch beim Würzen nicht vergessen.

 

Beifußblätter pulverisieren

Getrocknete Blätter vom Beifuß in geeigneten Gefäßen verschlossen und lichtgeschützt aufbewahren. Die Blätter nach Bedarf zerreiben bis ein Pulver entsteht. Dies dient dann als Würze, die bei Fleischspeisen, vegetarischen Gerichten und veganen Speisen in geringen Prisen zum Einsatz kommen kann. Über den Verdauungstrakt gelangen so die gesundheitsfördernden Bitterstoffe in den Organismus und stärken auf jene Weise den Leib und den Geist. www.kraeuterpfarrer.at

 

Beifuß (Artemisia vulgaris) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya