Antrieb von innen heraus
30. Oktober 2024Eisenkraut für die Morgenstunde
Die Sommerzeit auf unseren Uhren ist nun passé. Vergangenen Sonntag konnten wir eine Stunde länger ausschlafen. Der innere Rhythmus unseres Organismus jedoch benötigt noch eine gewisse Frist, um sich wieder in die neue Gegebenheit einzupendeln. Dies bietet einen Anlass, um abermals bewusster auf die Gestaltung des Tagesbeginns zu blicken. Dabei können Kräuter durchaus dienlich sein. Im Eisenkraut (Verbena officinalis) finden wir zum Beispiel einen hilfreichen Partner. Ursprünglich in mediterranen Landstrichen beheimatet, hat sich dieses Heilkraut seit dem Mittelalter in ganz Europa verbreitet. Die alten Römer praktizierten eine kultische Verwendung des Eisenkrautes bei Reinigungszeremonien in den Tempeln. Die Inhaltsstoffe des Gewächses setzen sich aus Gerb- und Bitterstoffen, Gerbsäuren, Flavonoiden und Schleimstoffen zusammen. So kann es sich etwa als magen- und nierenstärkend, zudem als adstringierend (zusammenziehend) und anregend erweisen. Um genau diese Effekte zu nutzen, ist es klug, gleich nach dem Aufstehen daran zu denken. Denn bereits am Morgen ist es wichtig, die Physis von innen heraus zu reinigen und in weiterer Folge zu aktivieren. Das ist entscheidend für den Elan, den man anschließend in die Stunden der Arbeit und der Freizeit mit hineinnimmt. Wie gesagt, das betrifft nicht nur die gute physische Verfassung, sondern darüber hinaus das Gemüt. Schließlich tut es auch unseren Mitmenschen gut, wenn wir bereits am Morgen positiv gestimmt sind.
Aufguss vor dem Frühstück
2 gehäufte Teelöffel getrocknetes und zerkleinertes Eisenkraut mit 1/4 Liter kochendem Wasser überbrühen. Noch 15 Minuten lang zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Diesen Aufguss bei annehmbarer Temperatur ungesüßt schluckweise trinken. Das regt den Stoffwechsel an und bringt den Organismus in eine gute Verfassung. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um vital und beschwingt in die Herausforderungen eines neuen Tages einzusteigen. www.kraeuterpfarrer.at
Eisenkraut (Verbena officinalis) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya