Wie ein Gewürz verwenden

29. Oktober 2024

Den Samen des Wegerichs

Wenn die Felder abgeerntet und zum Teil schon wieder neu besät worden sind, dann geht es eindeutig auf den Winter zu. Damit im nächsten Frühling im Garten das Leben neu durchstarten kann, werden die Samen und Knollen von verschiedenen Blumen fachgerecht gelagert, um die Erde im nächsten Frühjahr wieder hoffnungsvoll mit ihnen zu bestücken. Manche Kräuter stellen uns ebenso ihr Erntegut zur Verfügung wie etwa der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) und der Breitwegerich (Plantago major). Es handelt sich dabei – wie eingangs beschrieben – um die Samen dieser populären Gewächse. Beide Wegerich-Arten sind an und für sich reich an pflanzlichen Schleimstoffen, sie bergen auch Glykoside, Flavonoide und ein wenig an Gerbstoff in sich. Mit den Blättern, die getrocknet vorliegen, lässt sich u. a. ein Teeaufguss zubereiten, der in Zeiten von Erkältungen, Heiserkeit und Husten gute Dienste leisten kann. Zudem tut uns Spitz- oder Breitwegerich gut, wenn die Nerven unter einer übermäßigen Anspannung leiden. Für die Bereicherung des Alltags wiederum eignet sich durchaus der Same der Wegeriche. Aus den Überlieferungen der Traditionellen Medizin des Fernen Ostens wissen wir übrigens, dass diese Gabe der Natur zur Unterstützung der Leber und der Verdauung insgesamt schon in früheren Jahrhunderten herangezogen wurde. Ein Grund mehr, auch heute hierzulande nicht darauf zu verzichten.

 

In kleinen Mengen konsumieren

Von abgeernteten und getrockneten Samen des Spitz- oder Breitwegerichs, die von den Fruchtständen abgerebelt und getrocknet worden sind, ist eine Tagesration von ca. 1 bis 2 Esslöffel zur Konsumation geeignet. Damit lassen sich z. B. Desserts und Salate anreichern. Der Same kann zudem teelöffelweise pur genommen und im Mund zerkaut werden. Das unterstützt die Verdauung sowie die Tätigkeit von Nieren und Harnblase. Indirekt können auch übermüdete Augen damit gestärkt werden. www.kraeuterpfarrer.at

Breitwegerich (Plantago major) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya