Zum Erweichen der Haut

28. Oktober 2024

Die Dach-Hauswurz hat stärkende Kraft

Bei all unseren Begabungen und Leistungen sind wir Erdenbürger doch recht fragile Existenzen. Aufgrund unserer überaus langen zivilisierten Lebensweise brauchen wir zumindest ein bergendes Dach über dem Kopf, vier Wände um uns herum und eine Wärmequelle in Form einer Heizung, um unbeschadet den Winter auf unseren Breitengraden überstehen zu können. Die Pflanzen benötigen das nicht, denn sie sind stark genug, um allein zu überleben. Die Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum) verdient in dieser Hinsicht unseren vollen Respekt. Auf Dachziegeln oder auf einer Steinmauer trotzt sie nicht nur der Kälte, dem Wind und dem Regen; Sonne und Hitze können ihr anscheinend genauso wenig anhaben, obwohl ihre Wurzeln lediglich dem Festsitzen am jeweiligen Untergrund dienen. Und sie birgt heilsame Kräfte in sich, die wir wiederum für unsere Haut nutzen können. Diese sind etwa Tannine, Bitterstoffe, Schleimstoffe, Flavonoide und Vitamine. Unsere Vorfahren haben bereits gewusst, dass die Hauswurz der menschlichen Haut guttut, auch gerade dann, wenn diese Unterstützung braucht. Beim Auftreten von lästigen Hautflechten ist dies der Fall wie auch beim Ausheilen von Wunden. Am besten bereitet man dann ein Bad zu, das in weiterer Folge eine wohltuende und stärkende Wirkung zeitigt. Wer eine Badewanne im Badezimmer zur Verfügung hat, sollte diese auch für eine pflegende Anwendung nutzen.

 

Badezusatz mit Dach-Hauswurz und Essig

Ca. 75 g frisch abgepflückte Blätter der Dach-Hauswurz zerkleinern und in 1 Liter Obstessig 8 Tage lang ansetzen. Danach abseihen und die Blätter zusätzlich auspressen. Die Flüssigkeit leicht anwärmen und noch 2 bis 3 Esslöffel voll Honig beigeben. Diese Menge abfüllen, kühl stellen und für 4 Bäder als Zusatz verwenden. Ein solches Bad wird ungefähr 20 Minuten lang durchgeführt. Das kann bei Hautflechten angebracht sein oder zum Pflegen von Narben, die sich verhärtet haben. Dach-Hauswurz hat eine erweichende Wirkung. www.kraeuterpfarrer.at

Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya