Wenn die Stimme versagt

9. Oktober 2024

Lungenkraut bei Heiserkeit

Unsere Kommunikation läuft auf verschiedenen Ebenen ab. Die digitale Technik ermöglicht uns ein schnelles und unmittelbares Abwickeln eines Dialoges, meist heute schon in schriftlicher Form. Und dennoch bleibt unser Sprechen dabei unersetzbar. Der Einsatz der Stimme ist jedoch nicht immer gewährleistet, besonders dann, wenn das kalte Wetter vielen eine Heiserkeit auferlegt. Da ist es ratsam, auf die Hilfe der Natur zurückzugreifen. Das Lungenkraut (Pulmonaria officinalis), genauer des Echte oder Gefleckte Lungenkraut, bietet sich in diesem Falle an. Zu den Inhaltsstoffen der zu den Raublattgewächsen zählenden Pflanze gehören Flavonoide, Kieselsäure, Gerbstoffe und Kalzium. Die deutsche Bezeichnung des Heilkrautes deutet schon darauf hin, dass es in früheren Zeiten dazu verwendet wurde, um die Atemwege zu stärken und im Falle einer Entzündung unterstützend zu begleiten. Dies kann man sich auch dann zunutze machen, wenn eben die Stimme unter den Einflüssen der Witterung zu leiden beginnt oder dieselbe übermäßig beansprucht wurde und daher zumeist teilweise ihren Dienst quittiert. Obwohl das Lungenkraut draußen an seinen Standorten zu den Kündern des Frühlings zählt, spricht nichts dagegen, es auch im Herbst aufzubereiten und gezielt zum Einsatz zu bringen. Das nächste Mal, wenn die Heiserkeit sich einstellt, ist der richtige Zeitpunkt, um vom Lungenkraut einen Tee herzustellen und ihn anzuwenden.

 

Aufguss für die Stimme

2 Teelöffel voll getrocknetes und zerkleinertes Lungenkraut mit 1/4 Liter siedendem Wasser überbrühen. Danach 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Ein wenig Honig in den fertigen Tee einrühren, einen Schuss frisch gepressten Zitronensaft dazugeben und das Ganze ziemlich warm schluckweise trinken. Wer möchte, kann sich eine weitere Tasse davon aufgießen und ohne Zusatz die Mundhöhle mit dem Tee spülen bzw. damit gurgeln. Das tut einer heiseren Stimme gut und hilft mit, wieder ungehinderter sprechen zu können. www.kraeuterpfarrer.at

 

Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya