Hilfe bei Hühneraugen

10. September 2024

Die Felsen-Fetthenne wirkt aufweichend                                                                                                                           

Unter den Pflanzen gibt es wahrhaft bewundernswerte Überlebenskünstler. In den Gebieten, die unter der besonderen Hitze des vergangenen Sommers litten und die zugleich einen großen Nachholbedarf an Niederschlag haben, stechen die hitzebeständigen Individuen besonders hervor. Dazu zählt auch die Felsen-Fetthenne (Sedum rupestre), die sogar zwischen Geröll und Steinen zu existieren vermag. In der Familie der Dickblattgewächse gibt es hierzulande eine Artengruppe mit Namen Sedum (s. o.). Für gewöhnlich siedeln sich diese Pflanzen in felsigen Hängen des Gebirges oder entlang von Flusstälern an, wie dies u. a. für das Waldviertel entlang von Kamp und Thaya charakteristisch ist. Doch findet man jene Gewächse genauso an Ruinen und sogar am Rande von geschotterten und gekiesten Wegen. Warum die Tripmadam, wie die Felsen-Fetthenne gerne landläufig benannt wird, auch in der klösterlichen Küche Verwendung fand, ist dem Umstand geschuldet, dass man in früheren Zeiten die Blätter des Sukkulenten dazu verwendete, um kalte Speisen und Salate zu würzen. In den Wuchsteilen der Felsen-Fetthenne ist übrigens sogar Vitamin C eingelagert, Gerbstoffe und Flavonoide sind ebenso darin enthalten. Um nun dieses selten beschriebene Heilkraut nicht ganz in Vergessenheit geraten zu lassen, möchte ich heute einen Tipp weitergeben, der bei einer rein äußerlichen Anwendung umgesetzt werden kann.

 

Auflage auf Hühneraugen

Von einigen Blättern der Felsen-Fetthenne wird die äußere Schicht in Form von winzigen Lappen abgezogen. Die Haut rund um die verhornte Druckstelle reibt man zuvor mit Schweineschmalz oder einer fetten Hautcreme gut ein. Nun werden die abgezogenen Stücke der Fetthenne auf die Hühneraugen aufgelegt. Zusätzlich mit einer Mullbinde befestigen und 10 bis 20 Minuten oben lassen. Vorsichtig ausprobieren, da der austretende Saft die Haut reizt. Ein paar Tage hintereinander wiederholen. Dies zeitigt eine erweichende Wirkung, die für eine weitere Behandlung der Hühneraugen von Vorteil sein kann. www.kraeuterpfarrer.at

 

Tripmadam oder Fetthenne (Sedum rupestre) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya