Bitterstoffe fürs Gemüt
22. Februar 2024Der Beifuß liefert sie
Wer in den Tagen des endenden Winters nicht bloß für die schlankere Linie etwas tun möchte, sondern auch den Fokus der eigenen Lebenskultur auf das Gesundbleiben richten will, sucht sicher nach pflanzlicher Unterstützung hierfür. Die Natur bietet dahingehend äußerst vieles an. Und gerade in der Fastenzeit ist es sinnvoll, die Bitterstoffe dabei nicht zu übersehen. Ein Grund mehr, um mich heute dem Beifuß (Artemisia vulgaris) zuzuwenden. Er besiedelt gerne magere Halden und Brachen und ist oft auf kargen Böden an den Wegrändern lichter Wälder zu entdecken. Der Beifuß wird des Öfteren als Wilder Wermut bezeichnet. Seit alters her findet dieses Gewächs als Gewürzkraut Verwendung. Die Inhaltsstoffe bestehen u. a. aus ätherischem Öl und – wie bereits erwähnt – einem hohen Anteil an Bitterstoffen. Durch letztere wird vor allem die Tätigkeit der Leber sowie der Gallendrüsen angekurbelt. Aber es gibt auch weitere Effekte, die mit der Anwendung des Beifußes einhergehen. Das Gedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit des Gehirns profitieren auf jeden Fall, wenn bittere Substanzen über die Verdauung im Organismus landen. Davon wird übrigens auch das Gemüt wach. Niemand sollte also vor dem bitteren Geschmack zurückschrecken, der mit dem Trinken eines Beifuß-Aufgusses auf den Gaumen trifft. Das Bisschen an Überwindung dient schließlich unserer Gesundheit.
Beifußkraut aufgießen
2 Teelöffel von getrockneten und zerkleinerten Blättern des Beifußkrautes mit 1/4 Liter kochendem Wasser überbrühen. Danach 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Nun den Tee langsam trinken. Auf das Süßen verzichten, um den Bitterstoffen den Vorrang einzuräumen. Entweder kurz vor den Mahlzeiten oder zwischendurch 1 Tasse konsumieren. Damit wird die Verdauungstätigkeit gefördert und gleichzeitig der Geist wachgehalten. Zudem profitiert ein niedergedrücktes Gemüt davon. www.kraeuterpfarrer.at
Beifusstee © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya