Für neue Kräfte

28. November 2023

Die Nelkenwurz aufgießen

Wer ein bisschen in den alten Quellen stöbert, die sich mit der Kraft der Pflanzen beschäftigt, wird so manches Erstaunliche entdecken. Immerhin haben die Menschen bereits seit der Antike und daher auch im Mittelalter reiche Erfahrungen mit der Wirkkraft der Gewächse machen können. Vieles ist Gott sei Dank bis heute überliefert und kann dementsprechend aktualisiert werden. Das trifft übrigens auch auf die Nelkenwurz (Geum urbanum) zu. Dieses unscheinbare Gewächs begegnet uns während des Sommers auf Schritt und Tritt, ohne dass wir darauf aufmerksam werden. Es wächst gerne an trockenen Wegrändern in lichten Wäldern oder auch entlang von Zäunen und alten Mauern. Botanisch zählt die Pflanze zur großen Familie der Rosengewächse. In der Wurzel des Krautes sind Glykoside, ätherisches Öl, Eugenol, Gerb- und Bitterstoffe enthalten. Die Nelkenwurz kann u. a. dafür genutzt werden, um jemandem in den Zeiten nach einer überstandenen Krankheit zu helfen. Mit ihrer Unterstützung ist es möglich, in der Rekonvaleszenz die Verdauung zu fördern und den ganzen Organismus wieder in Schwung zu bringen. Dabei stehen uns die Pflanzen mit ihren Vorteilen gut an, desgleichen die Nelkenwurz. Und das Gute, das sich – wie eingangs bereits erwähnt – schon über Jahrhunderte bewährt hat, soll auch heute nicht vergessen werden. Ganz im Gegenteil: die Natur verdient wieder mehr Beachtung und Wertschätzung, gerade in ihren oft verborgenen und dennoch lebenswerten Details.

 

Tee nach Krankheiten

Von getrockneter und zerkleinerter Wurzel der Nelkenwurz 2 Teelöffel voll mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Nach dem Abseihen mit etwas Honig ergänzen und zusätzlich einen Schuss frisch gepressten Zitronensaft dazugeben. Den Tee schluckweise trinken. Während der Rekonvaleszenz jeweils in der Früh und zu Mittag vor den Mahlzeiten 1 Tasse voll zu sich nehmen. Das unterstützt eine gute Verdauung und verleiht dem ganzen Organismus neue Kräfte. www.kraeuterpfarrer.at

 

Nelkenwurz © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya