Hilfe vom Wegrand

18. Oktober 2023

Schlehen bei Durchfall

Je mehr die Bäume an Laub verlieren und sich auch auf den Sträuchern das Geäst lichtet, desto leichter ist es, alles was noch an Früchten vorhanden ist, zu erkennen und gleichzeitig auch zu nutzen. Wer nun einen Spaziergang entlang der Feldränder und durch die bewachsenen Hohlwege unternimmt, trifft sozusagen auf den Segen des Herbstes. Dieser nimmt in unterschiedlichen Farben Gestalt an. Am Schlehdorn (Prunus spinosa) etwa, einem Rosengewächs, zeigen sich nun die Früchte, die mit einer dunkel- bis stahlblauen Haut überzogen sind und im Inneren einen großen Kern besitzen. Sobald man die ersten Nachtfröste verzeichnet, ist es günstig, an die Ernte der Schlehen mit voll reifem Fruchtfleisch zu gehen. Diese wild gewachsenen Köstlichkeiten müssen aber erst aufgrund ihres herb-bitteren Geschmackes veredelt werden, ehe sie den Gaumen in Form einer Marmelade oder eines süßen Likörs passieren. Sie enthalten neben Vitaminen ein hohes Maß an organischen Säuren und an Gerbstoff. Die ganzen Früchte des Schlehdorns können zudem auch getrocknet und somit haltbar gemacht werden. Auf geeignete Weise dörrt man sie unter guten Bedingungen so, dass sich auf ihnen kein Schimmelpilz bildet, der die Ware unbrauchbar machen würde. Man kann sich dafür auch künstliche Wärme mit niedrigen Temperaturen wie z. B. das Backrohr oder einen Dörrapparat zu Hilfe nehmen.

In den Schlehenfrüchten steckt eine starke zusammenziehende Wirkung, die manchmal im Handumdrehen zur Besserung einer misslichen Lage wirksam werden kann.

 

Aufguss bei Durchfall

2 Teelöffel voll getrocknete Schlehen mit einem Hammer zerschlagen. Die zerkleinerte Ware mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und noch 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Danach abseihen und den Tee schluckweise trinken. Auf das Süßen verzichten. Die zusammenziehende Wirkung des Früchtetees kann vor allem bei einem plötzlich auftretenden Durchfall von Nutzen sein. Dann 2 bis 3 Tassen pro Tag davon zu sich nehmen. www.kraeuterpfarrer.at

Schlehenfrüchtezweig © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya