Für bessere Bewegung
21. August 2023Mit Beifuß baden
Im Gehen und Stehen, im Sitzen und Liegen wird unser Körper jeweils unterschiedlich herausgefordert. Es kommt auf die jeweiligen Umstände an, wie leicht oder schwer sich jemand tut, um voranzukommen oder seine Position zu ändern. Erst wenn wir durch eine Verletzung oder eine Operation in diesen Vollzügen eine Einschränkung erfahren, lernen wir die beschwerdefreie Beweglichkeit erst richtig zu schätzen. In diesem Zusammenhang möchte ich daher heute ein Heilkraut in Erinnerung rufen. Konkret meine ich den Beifuß oder Wilden Wermut (Artemisia vulgaris). Es ist ein hierzulande häufig anzutreffendes Gewächs, das man aufmerksamen Auges an den Wegrändern bzw. auf schotterigen und sandigen Stellen erspäht. Mit seinen gefiederten und oberseits dunkelgrünen Blättern, die auf der Unterseite silbrig schimmern, kann man es einfach identifizieren. Der gesundheitliche Wert, den es bei diesem Korbblütler zu entdecken gilt, sind die Bitterstoffe, die neben ätherischen Ölen und Cumarin als Inhaltsstoffe in den Blättern eingelagert sind. So sind wir bei einem wichtigen Anliegen angelangt, das in der Naturheilkunde immer wieder auf Interesse stößt: es ist die Verwendung und die konkrete Aufnahme von Bitterstoffen, die sich positiv auf mehrere Bereiche unserer Physis auswirken können. Durch den zusammenziehenden Effekt, der mit Bitterstoffen einhergeht, wird z. B. die Tätigkeit des Denkens und der damit verbundenen kognitiven Fähigkeiten günstig beeinflusst. Zugleich wirkt sich das aber auch auf eine gute Motorik und auf den Gleichgewichtssinn aus, die mit unserem Gehirn in enger Verbindung stehen. So lässt sich also die Beweglichkeit durchaus mit einem Gewächs unterstützen und sei es nur, indem es auf der Haut zur Anwendung gelangt.
Zusatz mit Beifuß
100 g getrocknetes und zerkleinertes Beifußkraut mit 2 bis 3 Liter kochendem Wasser übergießen und 1/2 Stunde zugedeckt ziehen lassen. Danach abseihen und dem warmen Wasser der bereits gefüllten Badewanne beigeben. Ca. 20 Minuten darin baden. Der Beifußzusatz wirkt sich zusammenziehend und straffend auf die Haut aus. Zusätzlich unterstützt es die steuernde Funktion des Gehirns und hat somit positive Folgen auf die physische Motorik. www.kraeuterpfarrer.at
Beifuß © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya