Lindernde Einreibung
14. August 2023Mit Borretsch ansetzen
Wenn sich nun der Sommer schön langsam seinem Ende zuneigt, so entspricht dies dem Rhythmus der Jahreszeiten, den wir Gott sei Dank nicht nach unserem eigenen Gutdünken verändern oder gar umdrehen können. Es ist sicher klüger, sich den jeweiligen Gegebenheiten anzupassen. Das müssen z. B. auch Insekten wie etwa Bienen tun, die auf das Angebot an saisonalen Blüten angewiesen sind. Im Garten ist es u. a. der Borretsch (Borago officinalis), der in dieser Hinsicht auch jetzt noch einiges zu bieten hat. Diese Pflanze wird ebenso als Gurkenkraut bezeichnet, weil sein Aroma an das längliche Salatgemüse erinnert. Ursprünglich stammt der Borretsch aus dem Norden des afrikanischen Kontinentes sowie dem Osten des Mittelmeergebietes. Hildegard von Bingen oder Albertus Magnus kannten dieses Raublattgewächs bereits und beschrieben seine Wirkkräfte. Die Blätter und Blüten des Borretschs enthalten Schleimstoffe, Kieselsäure, Harze und Saponine, die wir auch gegenwärtig für unser Wohlbefinden nutzen können. Immerhin klagen ja nicht wenige über Begleiterscheinungen von Gicht und Rheuma, die meist in Schmerzen unterschiedlicher Grade ausarten. Dann ist es gut, wenn der aufbereitete Borretsch auf der Haut zur Wirkung kommen kann. Generell ist es ratsam, dieses Gewächs nur rein äußerlich zur Anwendung zu bringen. Vom inneren Gebrauch sollte man aufgrund verschiedener Inhaltsstoffe Abstand nehmen. Genauere Auskünfte dazu erteilt die phytotherapeutische Fachliteratur.
Borretschöl selbst gemacht
Frisch gepflückte Blüten des Borretschs samt ein paar kleineren Blättern im Verhältnis 1 : 4 mit kaltgepresstem Olivenöl in einem verschließbaren Gefäß mit weißem Glas 14 Tage lang ansetzen. Dabei täglich einmal umrühren. Zum Schluss abseihen. Nun gebrauchsfertig in kleinen Mengen abfüllen und lichtgeschützt lagern. Vor allem bei Rheumaschmerzen für Einreibungen heranziehen, um so die Beschwerden versuchen zu lindern. Ebenso bei überanstrengten Gelenken verwenden. www.kraeuterpfarrer.at
Borretschzweig © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya