Unterstützt die Harnwege

29. Juli 2023

Odermennig tut ihnen gut

Bei den Pflanzen verhält es sich so wie bei den Menschen: manche lieben die Öffentlichkeit und die große Bühne, während andere dem allem gar nichts abgewinnen können. Sie mögen eher die zurückgezogene Privatheit. Doch schauen wir nun auf die Natur. Der Odermennig (Agrimonia eupatoria) liebt z. B. im Sommer die Gesellschaft anderer Pflanzen und lässt ihnen gerne den Vortritt, so dass man meint, er würde sich verstecken. Doch wachen Auges kann man ihn öfter durchaus aufspüren. Der Odermennig wächst meist entlang von Hecken, Zäunen und Waldrändern. Botanisch gesehen zählt er zu den Rosengewächsen und wird seit jeher als heilsame Unterstützung für den Alltag geschätzt. Das liegt wohl an seinen Wirksubstanzen, die sich aus Gerb- und Bitterstoffen, aus ätherischem Öl und Pflanzenschleim sowie aus Kieselsäure zusammensetzen. Durch seine zusammenziehende Wirkung erweist sich der Odermennig als sanftes Heilmittel z. B. bei Durchfall oder einer schlechten Verdauung sowie bei der Förderung verschiedenster Wundheilungen. Im Schatz der Überlieferungen findet sich übrigens auch eine Tinktur, die man mit dem beliebten Heilkraut herstellen und verwenden kann. Vor allem dann, wenn der Blasenbereich eine Erkrankung aufweist, kann es zielführend sein, sich des Odermennigs zu bedienen. Diese gute Erfahrung besitzt heute noch ihre Gültigkeit. Das ist ein Grund, einmal mehr den Vorteilen der pflanzlichen Hilfen Vertrauen zu schenken.

 

Odermennig-Tinktur

70 bis 80 g getrocknetes blühendes Odermennigkraut mit 1 Liter Obstbrand übergießen. 14 Tage lang in einem verschlossenen Glasgefäß stehen lassen und täglich einmal durchschütteln. Danach abseihen und in eine Flasche abfüllen. Bei Blasenkatarrh oder Harnwegsinfekten können Erwachsene, die Alkohol vertragen, bis zu 3-mal täglich je 1 Esslöffel voll davon zu sich nehmen, um die Beschwerden zu mindern. Bei der Einnahme der Tinktur jeweils ein paar Schluck Wasser nachtrinken. www.kraeuterpfarrer.at

 

Odermennig © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya