Eine Wurzel zum Kauen

19. Juli 2023

Alant streichelt die Verdauung

Das Wertvolle ist oft verborgen und für die Augen nicht gleich sichtbar. Das bezieht sich auf vieles, dem wir in dieser Welt begegnen dürfen, auf Menschen ebenso wie zugleich auf viele Geschöpfe unserer gottgeschenkten Natur. Jetzt im Sommer bietet sich einiges an, das wir auf diese Weise erkunden und vielleicht wiederum neu schätzen lernen können. Und dazu zählt meiner Meinung auch der Alant (Inula helenium). Dieser Korbblütler findet sich vielerorts in den Gärten, weil das zu einer stattlichen Höhe emporstrebende Gewächs einen Sichtschutz bietet und zugleich ein schmückendes Element innerhalb der grünen Architektur rund um die Häuser ist. Die im Erdreich liegende Wurzel der Pflanze stellt den für die Naturheilkunde ergiebigsten Wuchsteil des Alants dar. Darin finden sich zahlreiche Wirkstoffe, wie das Inulin etwa, aber auch ätherisches Öl, Bitterstoffe, Kampfer, Harz und vieles andere mehr. Die Weisheit unserer Vorfahren bekundet uns heute noch, dass es verschiedenste Arten der Aufbereitung der Alantwurzel gibt. Ein altes Hausmittel rät übrigens dazu, mit dieser Pflanzendroge den Magen zu unterstützen. Dies geschieht auf indirektem Wege. Bedenken wir dabei, dass der im Mund gebildete Speichel ein Transportmittel für gute Wirkungen ist, wenn dieser geschluckt wird und so in den Verdauungszyklus eingebracht wird.

 

 

Alant vor den Mahlzeiten

Zirka 1/2 Stunde vor dem Essen ein kleines Stück von einer getrockneten Alantwurzel in den Mund nehmen und eine Weile gut durchkauen. So ist es möglich, mithilfe des sich bildenden Speichels die Inhaltsstoffe des Alants in Richtung Magen zu befördern. Den Wurzelteil selbst nach dem Kauen wiederum ausspucken. Das stellt eine begleitende Maßnahme bei Magenproblemen und einer schlechten Verdauung dar. www.kraeuterpfarrer.at

 

Alantwurzel © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya