Kompressen mit Blätterkraft

9. Juni 2023

Die Königskerze aufbereiten

Das Crescendo des werdenden Sommers hat bereits eingesetzt. Ehe wir uns versehen, werden sich die Kornfelder in ein goldenes Kleid hüllen und die Reife des Korns zur Vollendung bringen. So will ich auch an das denken, was dann seitens der Kräuter für uns zur Verfügung steht und darauf wartet, geerntet, getrocknet und schließlich verwendet zu werden. Eine herrliche Gabe der Natur ist die Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum). Sie schickt sich momentan an, die endgültige Entfaltung zu erreichen und daher nach und nach ihre Blüten zur Schau zu stellen. Darin sind nicht nur Schleimstoffe, sondern auch Flavonoide und Saponine enthalten. Dies gilt ebenso für die Blätter des Gewächses, die sich ganz samtig anfühlen. Deswegen wird die Pflanze im Volskmund Wollblume genannt. Bereits unsere Vorfahren haben die Königskerze sehr geschätzt und als Hausmittel herangezogen, um verschiedene Leiden und Beschwerden zu begleiten. Bei hartnäckigem Husten und entzündeten Atemwegen ist es auch heute noch sinnvoll, einen Königskerzen-Blütentee aufzugießen und zu trinken. Die Blätter der gelben Schönheiten sind ausschließlich äußerlich anwendbar. Hat sich jemand etwas geprellt, dann ist sicher eine lindernde Unterstützung notwendig. Bei Hautentzündungen kann es gleichfalls angebracht sein, die Vorteile dieser Pflanze in Anspruch zu nehmen. Wie gesagt: manch altes Hausmittel hat sich früher schon bewährt und bringt auch heute noch Linderung. Voraussetzung ist natürlich, dass jemand positiv auf die Königskerze anspricht.

 

Blätter in Milch kochen

3 volle Esslöffel getrocknete Blätter der Großblütigen Königskerze vorerst klein schneiden. Zusammen mit ca. 1/8 Liter Milch so lange auf der Herdplatte kochen, bis daraus eine halbflüssige Paste entsteht. Diese wird auf einen Gazestoff aufgetragen und mithilfe einer Kompresse angenehm warm auf die betroffenen Hautstellen aufgelegt. Mit einem Frotteetuch umwickeln und ungefähr 2 Stunden oben belassen, ehe darangegangen wird, wieder frisch eine neue Kompresse anzurichten und aufzubringen. Das hat eine lindernde Wirkung bei Prellungen oder Hautentzündungen. www.kraeuterpfarrer.at

Königskerze © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya