Sich gut aufwärmen

15. April 2023

Fußbad mit Wacholder

Unlängst ist es mir wieder passiert, dass ich nach einem herzlichen Händedruck zu jemandem sagen musste: „Na, du hast aber kalte Hände!“ Die Antwort erfolgte prompt: „Mir ist eigentlich immer kalt!“ Gar nicht so selten bekomme ich Derartiges gesagt. Daher möchte ich heute angesichts des trüben Wetters etwas empfehlen, das gleichsam geeignet ist, um dem Körper „einzuheizen“. Im Wacholder (Juniperus communis) dürfen wir dafür einen brauchbaren Helfer entdecken. In ein spitz-stacheliges Nadelkleid gehüllt, stellt dieses Zypressengewächs ein wertvolles Geschöpf der heimischen Flora dar. Wurde in vergangenen Jahrhunderten vor allem das Reisig zum Räuchern und Selchen herangezogen, so ist es nun die Frucht des Wacholders, die in vielfacher Weise Verwendung findet. Die Zapfenbeeren des Wacholders enthalten Bitter- und Gerbstoffe sowie ätherisches Öl. Damit geht gleichzeitig eine verdauungsfördernde Wirkung einher. Ein wichtiger Effekt, den diese kleinen blauen Früchte mit sich bringen, ist die Förderung der Durchblutung. Dies kann auch erzielt werden, wenn der Wacholder äußerlich angewandt wird. Eine Möglichkeit dafür tut sich in einem wohltuenden Fußbad auf, das z. B. vor dem Schlafengehen durchgeführt wird. Denn es ist sicher nicht schlecht, sich gerade im Bett geborgen und warm zu fühlen, wenn einen das Frösteln tagsüber mehr begleitet, als es recht ist. Und Gott sei Dank gibt es den Wacholder, der viel Gutes bereitstellen kann.

 

Wärmendes Fußbad

2 Esslöffel reife Wacholderbeeren vorerst leicht quetschen. Danach mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Dann abseihen und als Zusatz für ein Fußbad mit warmem Wasser verwenden. Ca. 20 Minuten lang durchführen und währenddessen die Füße immer wieder kräftig aneinander reiben. Zum Schluss kurz kalt abwaschen, abtrocknen und am besten gleich ins Bett gehen. Das wärmt den Körper von unten her und unterstützt die Durchblutung des Unterleibes. www.kraeuterpfarrer.at

Wacholderzweig © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya