Den Zähnen zuliebe

10. Februar 2023
Mit Nelkenwurz gurgeln Was es heißt, extreme Temperaturen auf der eigenen Haut zu spüren, das wissen wohl alle von Kindesbeinen an. Irgendwann gehört es einfach zur Schule des Lebens dazu, sich nicht nur sprichwörtlich, sondern ganz real die Finger zu verbrennen. Eine kalte Dusche ist ja obendrein auch nicht jedermanns Sache. Aber es gibt noch andere Regionen im Körper, die dahingehend sehr sensibel sein können, wie etwa die Zähne. In diesem Zusammenhang möchte ich heute auf die Echte Nelkenwurz (Geum urbanum) näher eingehen. Mit dem Grün der Blätter und den zarten gelben Blüten kann man dieses Heilkraut den Sommer über am Wegrand entdecken. Die Nelkenwurz findet sich bei uns in feuchten Wäldern, an Waldrändern, Hecken und Mauern. Gesammelt wird der Wurzelstock, den man im späteren Frühling oder im Herbst ausgräbt und mithilfe kalten Fließwassers reinigt. Danach mehrmals mit einem scharfen Messer spalten und bei zugiger Luft im Schatten durchtrocknen lassen. Bitterstoffe, Gerbstoff und ätherische Öle bestimmen die Wirkkraft der Nelkenwurz, die z. B. bei Durchfall Linderung verschaffen kann. In diesem Fall kann man die getrockneten Pflanzenteile im Heißaufguss anrichten. Auf die gleiche Weise lässt sich ein Mundwasser zubereiten, das gerade in Extremsituationen, wenn die Zähne äußerst sensibel sind, heranziehen kann.   Zubereitung eines Tees  2 Esslöffel voll getrocknete und zerkleinerte Wurzel der Nelkenwurz mit 1/2 Liter kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Dann abseihen und in eine Thermosflasche füllen. Zur mehrmaligen Spülung des Mundes bei Entzündungen und Zahnfleischproblemen wohl temperiert verwenden. Dies kann auch bei Zahnschmerzen lindernd wirken. www.kräuterpfarrer.at Nelkenwurz © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya