Wohlschmeckend und nervenstärkend

28. Dezember 2022
Mit Quendel den Tag einrahmen Zwischen Weihnachten und Neujahr dürfen hoffentlich viele das Leben von seiner geruhsamen Seite her sehen. Nun ist der Stress, der uns vor den Feiertagen in seinen Bann gezogen hat, hoffentlich vorüber. Daher kann die Zeit genutzt werden, um wieder neue Kräfte zu sammeln und das Wohlergehen von Leib und Seele in den Vordergrund zu stellen. Dafür stehen uns ja sehr viele gute Hilfen zur Verfügung, die der Herrgott das Jahr über hat wachsen lassen. Ein Individuum in grünem Kleid, das in diesem Sinn wertgeschätzt werden kann, ist der Quendel (Thymus serpyllum). Er ist ein wildwachsender Verwandter des beliebten Gartenthymians und liebt als Standort sandige Magerwiesen und lichte Kiefernwälder. Wer bei sommerlichen Wanderungen an einer Fläche vorübergeht, wo der Quendel wächst, kann bei Sonnenschein das herrliche Aroma entgegennehmen, das diesem Heilkraut entströmt und die Luft rundherum anreichert. Die besonderen Inhaltsstoffe des Lippenblütlers setzen sich vor allem aus ätherischen Ölen, Bitterstoffen und Flavonoiden zusammen. Wie in manch anderen Pflanzen zählen aber auch Gerbstoffe und Gerbsäuren dazu. Der Quendel wird seit vielen Generationen gerne dazu verwendet, um erkältete Atemwege zu unterstützen und einer Besserung zuzuführen. Er leistet aber ebenso gute Dienste auf der Haut, wie es die Erfahrung der Klostermedizin bezeugt. Und es können darüber hinaus unsere Nerven einen Profit vom Quendel abschöpfen. Letzteres kann gerade nun zum Tragen kommen, da es uns allen wohl ein Anliegen ist, die Gesundheit so gut wie möglich ins anbrechende neue Jahr hineinzutragen. Dann sollen nämlich die Nerven wieder vielem standhalten, was uns an Herausforderungen zugemutet wird. Die Heilkräuter wie der Quendel helfen uns hervorragend dabei.   Morgen- und Abendtrunk 2 Teelöffel getrocknetes und zerkleinertes blühendes Kraut des Quendels mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. 15 Minuten vor dem Abseihen zugedeckt ziehen lassen. Dann in eine Tasse gießen, noch 1 Esslöffel Honig sowie den frisch gepressten Saft 1/2 Zitrone dazugeben und gut umrühren. Schluckweise trinken. Das trägt dazu bei, unser Nervengerüst zu festigen und gleichzeitig die Atemwege zu stärken. Am besten in der Früh und am Abend je eine Schale voll davon konsumieren. www.kraeuterpfarrer.at Quendel © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya