Eine pflanzliche Fürsorge

9. Dezember 2022
Im Hirtentäschel entdecken Wer im Lehrberuf tätig ist und den Kindern in der Volksschule das grundlegende Wissen und Können für die Zukunft des ganzen Lebens vermitteln möchte, kennt es wahrscheinlich zur Genüge. Es geht um die Fähigkeit, ruhig sitzen zu bleiben und mit hoher Aufmerksamkeit bei der Sache sein zu können. Diese Tugend kann nicht immer vorausgesetzt werden. Doch auch bei Erwachsenen ist es gar nicht selten, dass man einfach kein Sitzfleisch hat. Da können aber auch Beschwerden dagegen sprechen, die jäh auftreten können, nämlich Hämorrhoiden. Das Gewöhnliche Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris), das zur Pflanzenfamilie der Kreuzblütler zählt, kann hierbei eine Unterstützung bieten. Für Amateure der Kräuterkunde lässt sich dieses Kraut sehr leicht an den abstehenden Samenschötchen erkennen, die in Form einer bei Hirten früher mitgeführten Tasche ausgebildet werden. Zu den Inhaltsstoffen des Gewächses zählen vor allem Flavonoide sowie ätherisches Öl, pflanzliche Säuren und Gerbstoffe. Schon unsere Vorfahren waren es, die im Bezug auf die Blutgefäße gute Erfahrungen mit dem Hirtentäschel machten und es u. a. heranzogen, um es bei Frauenleiden und Krampfadern zum Lindern der Beschwerden zu verwenden. Diese Heilpflanze kann auch heute noch dienlich sein, um beim Auftreten von Hämorrhoiden zum Einsatz zu kommen. Eine ärztliche Diagnose der Symptome sollte auf jeden Fall in Anspruch genommen werden.   Mischtee bei Hämorrhoiden  Getrocknetes und zerkleinertes Hirtentäschelkraut zu gleichen Teilen mit getrockneten Kamillenblüten mischen. Davon 2 Teelöffel mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. Den Tee 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und dann abseihen. Davon am besten 3 Tassen pro Tag trinken, wenn Hämorrhoiden im Afterbereich auftreten. Zusammen mit geeigneten Sitzbädern z. B. aus Eichenrinde ist es möglich, diese Beschwerden lindernd zu begleiten. www.kraeuterpfarrer.at Hirtentäschel © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya