Pflege der Mundhöhle

16. Oktober 2022
Hirtentäschel aufbrühen Es ist immer ein schöner Anblick, wenn wir beim Wandern oder beim Fahren durch die Landschaft auf Flächen blicken können, auf denen sich das Vieh aufhält und gemächlich dem Abweiden der Wiesen nachgeht. Das ergibt ein Bild des Friedens und der Ruhe. Meist sind derartige Areale jedoch eingezäunt. Früher zogen Hirten und Hüter mit den Schafen und Rindern durch die Fluren. Daran erinnert übrigens auch noch ein Heilkraut namens Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris). Diese Pflanze gehört zur Familie der Kreuzblütler und ist in der Regel recht häufig auf naturbelassenen Flächen anzutreffen. Das Hirtentäschel bevorzugt mageren Boden. Zu den Inhaltsstoffen des Krautes zählen Saponine, Gerbstoffe und ätherisches Öl. Hat sich die Pflanze einmal voll entwickelt, so fällt Folgendes an ihrem äußeren Erscheinungsbild auf: sie blüht nicht nur das ganze Jahr über, sondern fruchtet auch gleichzeitig. Oben stehen die Blütenknospen, dann die Blüten und noch weiter unten findet man bereits die gestielten, dreieckigen Kapselfrüchte, die einer kleinen ledernen Tasche eines Hirten ähneln. Daher kommt auch der Name dieses Gewächses. In der pflanzlichen Naturheilkunde schätzt man vor allem dessen adstringierenden zusammenziehenden Effekt, der sich auf verschiedene Weise nutzen lässt. Nicht selten bilden sich z. B. in der Mundhöhle entzündete Herde, die dann einer dementsprechenden Begleitung bedürfen. Um diesen unangenehmen Umstand wieder einem Abklingen zuzuführen, ist es sicher nicht schlecht, die Pflege dieses sensiblen Bereiches zu intensivieren. Dabei kann man u. a. auch mit dem Hirtentäschel eine Maßnahme bestreiten.   Zum Spülen und Gurgeln  2 Teelöffel voll getrocknetes und zerkleinertes Kraut vom Hirtentäschel mit 1/2 Liter kochendem Wasser überbrühen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, hernach abseihen. Auf eine verträgliche Temperatur auskühlen lassen, dann zum Gurgeln und Durchspülen der Mundhöhle verwenden. Das erweist sich als wohltuend, wenn sich Entzündungen und Fisteln gebildet haben. www.kraeuterpfarrer.at Hirtentäschel © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya