Ein kräftigendes Gewürz

12. Oktober 2022
Brennnesselsamen ausprobieren Wir kennen wohl alle die Möglichkeit, die so genannten Reste von den Mahlzeiten vergangener Tage, die noch im Kühlschrank stehen, für ein weiteres Essen aufzubereiten. Immerhin wäre es ja zu schade, sie zu entsorgen. Im Vergleich dazu möchte ich fragen, was denn von einer Vegetationsphase der Natur noch übrig bleibt, um genutzt zu werden? Manche Kräuter liefern uns wertvolle Samen, wie z. B. die Brennnesseln (Urtica). Sie besitzen meiner Meinung nach immer noch einen zu schlechten Ruf, weil sie oft dort aufgehen und gedeihen, wo man sie gar nicht haben möchte. Da genügt es schon, dass für einige Zeit irgendwo nicht gemäht wird. Jedenfalls besitzen die Brennnesseln nicht bloß die Blätter, die sich u. a. in der Küche durch liebevolle Hände zu einem schmackhaften Spinat verzaubern lassen. Es gibt auf den wehrhaften Gewächsen auch die Samenrispen, die man nicht übersehen sollte. Bei Kräuterwanderungen ermutige ich die Interessierten dazu, dieses Angebot abzuzupfen und zu kosten. Der gute nussartige Geschmack, der dabei festgestellt werden kann, überrascht die meisten, die das ausprobieren. Wenige wissen auch, dass man Brennnessel-Samen das ganze Jahr über verwenden kann. Vitamin E und pflanzliche Mineral- sowie Hormonstoffe zählen zu den Inhalten, die in den winzigen Körnern drinnen stecken. Brennnessel-Samen können auch als Gewürz zum Einsatz kommen. Voraussetzung dafür ist bloß, dass sie bereits gesammelt, getrocknet und gut gelagert zur Verfügung stehen.   Zum Drüberstreuen Getrocknete Samen der Brennnessel unterstützen das Immunsystem, steigern die allgemeine Vitalität und helfen mit, den eigenen Hormonhaushalt auszubalancieren. Die gesammelte und getrocknete Ware also ganz einfach nach eigenem Gutdünken über Speisen und Desserts streuen sowie unter Salate mischen. Brennnessel-Samen können auch teelöffelweise zu sich genommen werden. Dabei am besten ein wenig Wasser nachtrinken. www.kraeuterpfarrer.at Brennnesseln Große und Kleine © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya