Für Haut und Lippen

5. Juli 2022
Lilienblüten ansetzen  Wer einen Raum betritt, in dem ein Strauß mit bestimmten Blumen steht, wird wohl gleich am Aroma merken, was in den Vasen steckt. Rund um den Muttertag ist es z. B. oft der Flieder, den man mit dem Geruchssinn erkennen kann. Doch unübertroffen sticht auf diese Weise ein Gewächs heraus, das zudem noch sehr prächtig anmutet. Viele ahnen bereits, dass ich die Weiße Lilie (Lilium candidum) meine, die auch als Madonnenlilie bezeichnet wird. Sie stellt in unseren Gärten einen ästhetischen Blickfang dar, falls man sie dort ganz bewusst gepflanzt hat. Die ursprüngliche Heimat des Gewächses liegt jedoch im östlichen Mittelmeerraum. Auch im Land der Bibel hat die schöne Blume einen angestammten Platz. In der praktizierten pflanzlichen Heilkunde sind es vor allem die Blütenblätter der Lilie, die seit Langem zum Wohle des Menschen verarbeitet werden. Darin sind hauptsächlich Schleimstoffe, Saponine und Polysaccharide enthalten. Damit sind auch gute Effekte verbunden, die an die Haut bzw. an das, was direkt darunter liegt, weitergegeben werden können. Das kann der Fall sein, wenn z. B. Krampfadern Schmerzen verursachen oder falls eine vorbeugende Maßnahme gegen Venenentzündung durchgeführt werden soll. Die Nachsorge von kleinen Brandwunden kann ebenfalls mit der Kraft der Weißen Lilie betrieben werden, um so den Wiederherstellungsprozess der Haut zu unterstützen. Auf ganz einfache Weise kann die Aufbereitung eines Lilien-Öls erfolgen.   Blüten ansetzen  Frisch abgezupfte und zerkleinerte Blütenblätter der Weißen Lilie (ohne Staubgefäße) in einem Glasgefäß im Verhältnis 1:3 mit Oliven- oder Mandelöl übergießen. 6 Wochen lang verschlossen am Fenster stehen lassen. Dann abseihen, abfüllen und kühl vor Licht geschützt lagern. Dieses Öl dient sodann zur Stärkung der Haut und als äußerliche Einreibung bei Problemen mit Venen und Krampfadern oder verheilten Brandwunden. Ausgetrocknete Lippen können Sie ebenfalls wiederholt damit betupfen. www.kraeuterpfarrer.at Weiße Lilie oder Madonnenlilie (Lilium candidum) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya