Wundheilung begleiten

3. April 2022
Mit Blutwurz von innen her Die Zeit vor Ostern ist einerseits verbunden mit dem Starten des Frühlings, andererseits besinnen sich die Christen während der Fastenzeit des Leidens und Sterbens Jesu, um dann umso freudiger das Fest seiner Auferstehung zu begehen. Beides gehört zusammen. Die Natur vereint auch das Schöne mit dem Bitteren. Bevor die Gewächse mit voller Kraft aus der scheinbar toten Erde ausbrechen, sammeln sie ihre Kräfte in der im Boden verborgenen Wurzel, in der sich nicht selten ein hohes Maß an Gerbstoffen birgt. Dies trifft ebenso auf die Blutwurz (Potentilla erecta) zu, die seit eh und je zu den Schätzen der europäischen Klostermedizin zählt. So finden wir in den Überlieferungen rund um Hildegard von Bingen die Bemerkung, dass die Blutwurz (auch Tormentill genannt) ein probates Mittel sei, um schädliche und giftige Säfte aus dem Körper auszuleiten. Nun, in dieser Bemerkung steckt durchaus ein wahrer Kern, der bis heute seine Gültigkeit besitzt. All jene, die sich eine Verwundung zugezogen haben, sind dadurch auch anfälliger für Keime, die eine Entzündung hervorrufen können. Der so genannte unliebsame Eiter auf einer Wunde ist ein eindeutiges Indiz dafür. Also ist es nur klug, im Falle einer Verletzung der Hautoberfläche oder eines notwendigen chirurgischen Eingriffes mitzuhelfen, für einen guten Heilungs- und Vernarbungsprozess zu sorgen. Ganz klar, dass die ärztlichen Richtlinien dabei an erster Stelle stehen. Wenn nichts dagegen spricht, lässt sich auch die begleitende und stärkende Kraft der Blutwurz zum Einsatz bringen. Das geschieht am besten von innen heraus.   Blutwurz ansetzen 2 Esslöffel von der getrockneten und zerkleinerten Wurzel der Blutwurz mit 1/2 Liter kaltem Wasser übergießen und über Nacht ansetzen. Am Morgen kurz aufkochen, 5 Minuten ziehen lassen und abseihen. In eine Thermosflasche füllen und über den Tag verteilt jeweils nur 1 Schluck davon nehmen. Das unterstützt den Organismus bei einem Wundheilungsprozess und bringt über die Verdauung eine zusammenziehende Wirkung zum Tragen. www.kraeuterpfarrer.at Blutuwrz oder Tormentille (Potentilla tormentilla oder Potentill erecta)  © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya