Für eine bessere Stimme

Gurgeln mit Salbei Morgenstund’ hat Gold im Mund! – so formulierte es zumindest eine alte Redewendung. In Wirklichkeit kommt es wohl ganz auf die persönliche Verfasstheit an, die eine Person vorfindet, wenn sie die Augen öffnet und schön langsam die Sinne wiedererwachen. Wer sich genug Zeit einräumt, um den Tag gut zu beginnen, der hat sicherlich gegenüber anderen schon so etwas wie einen Vorsprung an Positivem gewonnen, was sicher nicht von Nachteil ist. Zudem ist es auch das eine oder andere Kraut, das mithelfen kann, die neuen Stunden nach dem Aufstehen besser in Angriff zu nehmen. Der Salbei (Salvia officinalis) ist eine Pflanze, die vielerorts im Garten griffbereit vor der eigenen Haustür steht. Andererseits halten nicht wenige seine getrockneten Blätter in Reserve, um vor allem im Winter den Nutzen (sie beinhalten ätherisches Öl, Gerb- und Bitterstoffe sowie Flavonoide) daraus zu ziehen. Dieser darf sich u. a. auf den Hals bzw. die dort sitzende Stimme niederschlagen. Immerhin kennen durch die Bank wohl alle die Tatsache, dass es gar nicht so einfach ist, gleich am Morgen ungehindert zu sprechen oder – wie im Falle der Männer und Frauen in einem Kloster – die Texte des Gebets zu singen und zu rezitieren. Das tritt vermehrt auch dann auf, wenn man eine Erkältung hinter sich gebracht hat und deren Folgen noch länger bemerkbar sind. Ein Kräuteraufguss soll ja nicht unbedingt nur getrunken werden. Er ist ebenso gut zum Gurgeln geeignet. Der Salbei kann auf diese Weise mit Sorge tragen, dass nicht nur die Stimme besser durchstartet, sondern dass überhaupt mehr Frische im Rachenbereich Einzug hält.   Wohltuender Aufguss Von getrockneten Salbeiblättern, die zusätzlich zerkleinert wurden, 2 Teelöffel voll mit 1/4 Liter siedendem Wasser übergießen. 15 Minuten lang ziehen lassen und dann abseihen. Wenn der fertige Tee eine annehmbare Temperatur erreicht hat, fest und gründlich damit gurgeln. Das erfrischt den gesamten Gaumen- und Halsbereich und hilft zudem mit, eine belegte Stimme wieder besser zu Wort kommen zu lassen. Diese Anwendung hat zusätzlich eine stärkende Auswirkung auf das Zahnfleisch. www.kraeuterpfarrer.at Salbei blühend (Salvia officinalis) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya  

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