Keine Scheu vor Bitterkeit
27. Februar 2022 Kalmus stärkt von innen heraus
Angesichts der jüngsten Auseinandersetzungen auf unserem europäischen Kontinent nehme ich diesmal Abstand davon, meine Zeilen in einer vorübergehend heiteren Oberflächlichkeit zu verfassen. Dazu wäre an einem normalen Faschingssonntag der Platz dafür. Vielmehr bitte ich alle, die Besonnenheit in den Vordergrund zu stellen, die auch dazu dienen darf, uns selbst von innen her zu festigen. Und ein Kraut soll zu dieser Bereitschaft dazukommen. Es ist der Kalmus (Acorus calamus), der zu den wasserliebenden Pflanzen zählt. Aufgrund seiner ursprünglichen Heimat wird er auch als Indischer Kalmus bezeichnet. Seit dem 16. Jahrhundert hat er sich aber auch in Europa von selbst ausgebreitet, wozu jedoch sicher das gezielte Anpflanzen durch Menschenhand einen wesentlichen Beitrag leistete. Die Wurzel war schon in urdenklichen Zeiten von Interesse. Sie ist reich an ätherischem Öl, an Bitter- und Gerbstoffen. In der Gesundheitsbegleitung kommt diesen Inhaltssubstanzen eine große Bedeutung zu. Zielpunkt dabei ist vor allem der Verdauungstrakt, also die gefestigte Funktion des Magen- und Darmbereiches, der wiederum sehr eng mit dem Nervengeflecht und der Immunabwehr des Körpers in Verbindung steht. Um das Innere der Physis zu unterstützen, ist es möglich, mit kleinen Zutaten im Alltag einen regelmäßigen Beitrag zu leisten. Der Kalmus ist ebenso geeignet dafür. Es zählt übrigens im Rahmen einer vernünftigen Ernährung zu den klugen Einsichten, sich nicht vor bitteren Beigaben zu scheuen, sondern ganz im Gegenteil sich ihrer zu bedienen. Der Alltag lässt sich dann mit all dem, was ihn ausmacht, umso besser bewältigen.
Wurzel pulverisieren
Getrocknete Wurzelstückchen des Kalmus so lange reiben, bis ein Pulver daraus entsteht. Dieses wird als Würze und Beigabe verwendet. Das kann bei Süßspeisen, Obstkompotten und gedünsteten Äpfeln geschehen. Es ist aber auch möglich, Knödel, Milchreis oder Kaiserschmarren in kleinen Prisen damit zu ergänzen. Kalmuspulver regt den Stoffwechsel an, dient zur Begleitung von Verdauungsstörungen und stärkt indirekt die Nerven. www.kraeuterpfarrer.at
Kalmuswurzel und Blütenstand (Acorus calamus) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya
Kategorien: Gesundheitstipps Nachlese