Wenn die Haut wieder heilt

17. Januar 2022
Mit Andorn pflegen Das Leben hinterlässt auf unserer Haut eindeutig seine Spuren. Damit meine ich weniger einen mit der steigenden Zahl an verbrachten Jahrzehnten seit der Geburt stattfindenden Alterungsprozess, sondern eher die Spuren von Verletzungen oder operativen Eingriffen. Wir sprechen dabei von Narben, die auf der Oberfläche des Körpers zurückbleiben. Und in diesem Zusammenhang wiederum darf unsere Aufmerksamkeit dem Weißen Andorn (Marrubium vulgare) geschenkt sein. Dieses heilsame Gewächs kann auf eine lange Tradition der Verwendung zurückblicken. In Deutschland wurde es daher für das Jahr 2018 als Arzneipflanze des Jahres ausgerufen, um mit ihr auf die Schätze des Weltkulturerbes Klostermedizin hinzuweisen, die es sich immer noch lohnt, seitens der Wissenschaft besser zu erforschen. Der Andorn zählt zu den Lippenblütlern und kam ursprünglich vor allem in den Landstrichen rund um das Mittelmeer vor. Dort, wo er auch nördlich der Alpen als Heilpflanze in den Gärten gepflegt wurde, verwilderte er und hat sich so von dort aus in die Umgebung ausgebreitet. Der Weiße Andorn enthält vor allem den Bittestoff Marrubin, darüber hinaus Harze, Schleimstoffe und Gerbstoff. Er ist dienlich, um aufbereitet z. B. den Magen- und Darmtrakt zu stärken und ebenso die Leber sowie die Gallenblase zu unterstützen. Er breitet zudem auf der Haut eine gute Wirkung aus, die vielleicht dem einen oder der anderen weiterhelfen kann. Und damit meine ich die Pflege von bereits geschlossenen Wunden bzw. Narben. Dazu ist es vorerst bloß notwendig, das Gewächs aufzugießen.   Vernarbung unterstützen 2 Teelöffel voll getrocknetes und zerkleinertes blühendes Kraut des Andorns mit 1/4 l siedendem Wasser übergießen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, ehe der Aufguss abgeseiht wird. Um eine gute Vernarbung einer Wunde zu fördern, einen Wattebausch damit tränken, 3 Stunden lang auf die Hautstelle auflegen und zudem befestigen. Dies kann mehrmals am Tag wiederholt werden. www.kraeuterpfarrer.at Weißer Andorn (Marrubium vulgare) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya