Eine Linderung mit Blüten

6. Januar 2022
Den Lavendel aufbereiten In einem Song, den ich fast als eine heimliche Hymne bezeichnen möchte, besingt Rainhard Fendrich unser schönes Heimatland. Ganz klar, dass ich hier von „I am from Austria“ spreche. Gleich in der ersten Zeile heißt es dort: „Dei’ hohe Zeit is lang vorüber …“. Gewiss werden hier die Epochen der Monarchie und der Bedeutung der Herrscherhäuser seit dem Mittelalter erinnernd bedacht. Viel kürzer ist die zeitliche Distanz hingegen zum letzten Sommer, in dem der Lavendel (Lavandula angustifolia) vielerorts für ein erhebendes Gefühl sorgte, da er ganze Beete unter seine Herrschaft nahm. Mit seinen Blüten versammelte er Bienenvölker, die mit Nektar beschenkt nicht leer dabei ausgingen. Was aus dieser Zeit nun für uns übrig blieb, das sind die Blütenköpfe, die trotz ihres trockenen Zustandes noch immer ätherisches Öl, Bitterstoffe und Flavonoide beinhalten. Diese zeitigen nicht nur eine beruhigende, sondern auch eine schmerzlindernde Wirkung. Gar nicht wenige von uns müssen sich mit den leidvollen Folgen von Gicht und Rheuma zurechtfinden. Und dazu zählt es nun einmal, auch mit Schmerzen zurande zu kommen. Neben den ärztlichen Diagnosen und den daraus folgenden Therapien ist es ebenso möglich, die wohltuenden Effekte des Lavendels gerade auch in diesen Anliegen entgegenzunehmen. Auf die eine oder andere Art lässt sich ein Hausmittel zubereiten, das als Einreibung seinen Dienst tun darf. Und hierzu möchte ich einen ganz konkreten Tipp beschreiben.   Lavendel-Essig-Einreibung Ca. 50 g getrocknete Lavendelblüten 14 Tage lang in 1/2 Liter hochprozentigem Alkohol ansetzen und danach abseihen. Dann ebenso viel reinen Apfelessig dazugeben und das Ganze mit 1/2 Liter abgekochtem und ausgekühltem Wasser verdünnen. Abfüllen, kühl und dunkel lagern. Bei Schmerzen, die von Gicht und Rheuma herrühren, sowohl abends als auch am Morgen die betroffenen Stellen damit einreiben, um eine Linderung der Beschwerden zu unterstützen. www.kraeuterpfarrer.at Lavendel, grüner Buschen mit Einzelblüte (Lavandula angustifolia) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya