Den Sommer anzapfen

15. November 2021
Der Lavendel hält ihn bereit Im Osten des Landes ist nun eine Wetterlage eingekehrt, die durchaus der Jahreszeit entspricht. Der goldene Herbst lieferte aber nicht bloß prächtige Landschaftsbilder, sondern ebenso eine Trockenheit, die nun ihre Folgen zeitigt. Also hat letztlich alles immer zwei Seiten. Das ist auch beim Nebel und bei trübem Himmel so. Der Lavendel (Lavandula angustifolia) darf daher wieder einmal in Erinnerung gerufen werden, da wir uns vielleicht nach Sonne, Freiheit und der damit verbundenen Unbeschwertheit sehnen. Der Lippenblütler, der ein angenehmes Aroma verströmt, zählt ohnehin zu den sehr beliebten Gewächsen, die in den Gärten und in vielen Blumentöpfen gezogen werden. Das freut übrigens auch die Bienen, die stets nach einer ertragreichen Nektarquelle Ausschau halten. In den Wuchsteilen des Lavendels steckt eine Reihe von brauchbaren Inhaltssubstanzen, so etwa ätherisches Öl, Cumarine und Gerbstoffe. Sie können herangezogen werden, um das allgemeine Wohlbefinden zu festigen oder auch noch zu steigern. Wenn sich also trübe Tage womöglich auf die Seele schlagen und bei jemandem sich Schwermut breit zu machen scheint, dann ist es ratsam, die belebenden und erfrischenden Effekte der Heilkräuter als naturkonformes Angebot nicht auszuschlagen. Vielmehr ist es klug, den Lavendel als Unterstützung in Betracht zu ziehen. Er eignet sich sehr gut, um ihn aufzubrühen und schluckweise zu genießen.   Lavendeltee für das Gemüt  Von getrockneten Lavendelblüten 2 Teelöffel voll mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen. 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen, ehe der Aufguss abgeseiht wird. Mit ein bisschen Honig süßen, dann langsam und genussvoll zu sich nehmen. Auf diese Weise lässt sich – um mit einem Bild zu sprechen – der Sommer anzapfen, wenn Wolken und Nebel die Sonnenstrahlen von uns fernhalten und daher das Gemüt niedergedrückt wird. www.kraeuterpfarrer.at Lavendel, grüner Buschen mit Einzelblüte (Lavandula angustifolia) © Aquarell von Adolf Blaim, Kräuterpfarrer-Zentrum Karlstein/Thaya